Affären

U-Ausschuss: 26 Millionen Euro Jahresgehalt für Benko

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Im Parlament wird heute als erst Auskunftsperson der Präsident der Finanzprokuratur befragt. Das Verhör brachte neue Erkenntnisse zur Signa-Pleite. 

Der von SPÖ und FPÖ eingesetzte COFAG-Untersuchungsausschuss hat am ersten Tag sowohl Einblicke geliefert, als auch verhindert. So gab es bei der Befragung des Leiters der Finanzprokuratur, Wolfgang Peschorn, Aufschlüsse über die Gage von Investor Rene Benko und die Nutzung seines Privatjets. Weniger transparent fiel der Tag für die Medienvertreter im Lokal I des Parlaments aus. Ein Paravent versperrte die Sicht auf die Abgeordnetenplätze, was zu Protesten der Branche führte.

Ihren Unmut tat die Vereinigung der Parlamentsredakteurinnen und -redakteure in einer Aussendung kund. Die Medienarbeit aus den Untersuchungsausschüssen werde "massiv erschwert und behindert", hieß es. Nicht nur, dass es im Verhandlungssaal nur wenige Sitzplätze gebe, sorgte auch der davor platzierte Paravent für Protest. Dadurch könne das Geschehen nur zum Teil verfolgt werden. "Unhaltbar" sei auch, dass den Medienvertretern auf dem Gang zum U-Ausschusslokal Filmen und Fotografieren verboten wurde. Die SPÖ teilte die Kritik. Seit Monaten bemühe man sich um eine vernünftige Sitzordnung im Ausschusslokal.

Benko kassierte 2019 25,9 Millionen Euro

Die Befragung von Peschorn am Vormittag hatte Einblicke in die Steuercausa Benko gebracht. Dass es sich bei diesem um einen Besserverdiener handelt, war zwar auch bisher kein Geheimnis. Offen wurde jedoch am ersten Befragungstag, dass er mit seiner Signa im Jahr 2019 laut Steuererklärung 25,9 Mio. Euro verdient hat. Darauf angesprochen, dass Benko Privatausgaben von der Steuer abgesetzt hat - etwa sein Privatflugzeug oder das Schlosshotel Igls - meinte Peschorn ebenfalls, dass die Finanzprokuratur keine Einsicht in Steuerakten habe. Die Finanzämter würden die Finanzprokuratur aber teilweise mit konkreten Schritten betrauen. In diesem Fall werde es zu einer Steuer-Nachforderung kommen. "Das sehe ich aus Sicht der Republik positiv."

Im Zusammenhang mit der Insolvenz der Signa-Gruppe, bei der die Finanzprokuratur dem Gläubigerausschuss angehört, meinte Peschorn, dass die Signa ein Unternehmenskonglomerat sei, das von einer Person in besonderer Weise gelenkt wurde. "Die Signa ist die gelebte Intransparenz", so Peschorn. Das Unternehmenskonglomerat sei intransparent aufgebaut. Dabei sei man offenbar keinem Plan gefolgt, sondern der Umsetzung von Finanzierungsmaßnahmen. Eine Konzernbilanz hätte die wahren wirtschaftlichen Verhältnisse zu Tage gebracht, zeigte sich der Leiter der Finanzprokuratur überzeugt.

"Wer die richtigen Fragen stellt, ist von der richtigen Antwort nicht weit entfernt", hatte Peschorn zuvor in seinem Eingangs-Statement gemeint. Insgesamt sparte die Auskunftsperson nicht mit Appellen an den U-Ausschuss. Dieser sei ein politisches Kontrollorgan, die Verfassung habe einen Untersuchungsausschuss nicht als Tribunal ausgelegt. Von der Öffentlichkeit wünschte sich Peschorn, der Verwaltung mehr Aufmerksamkeit zu widmen, diese sei das "Rückgrat der Demokratie".

Verfahrensrichterin Christa Edwards ging in ihrer Befragungsrunde gleich einmal auf den Rechnungshofbericht zur COFAG ein und wollte wissen, ob man schon zuvor ein "Überförderungspotenzial" gesehen habe. "Wir waren da nicht eingebunden", antwortete Peschorn auf die Frage, warum es nicht bei allen Förderungsinstrumenten eine Konzernbetrachtung gegeben habe, also eine Grenze für Unternehmen, die wirtschaftlich zusammenhängen.

"Er hat mich gefragt, ob wir alle deppert geworden sind"

Nach Peschorn war am Mittwoch eine ehemalige Bedienstete des Finanzministeriums als Auskunftsperson an der Reihe. Sie war unter anderem mit der Steuercausa Wolf befasst, bei der es um mögliche Interventionen wegen einer Steuernachzahlung geht. Die mittlerweile pensionierte Beamtin war vorwiegend in der Großbetriebsprüfung tätig, war aber auch mit der interimistischen Leitung der Präsidialsektion betraut, als der damalige Leiter Eduard Müller in der Übergangsregierung Finanzminister war.

Genau in diesem Zeitraum war sie von Kollegen aus der Fachabteilung über die Causa Wolf informiert worden, woraufhin sie eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft einbrachte. Der Sachverhalt stellte sich wie folgt dar, schilderte die Auskunftsperson: Im Anschluss an ein Außenprüfungsverfahren bei Wolf seien dessen steuerliche Vertreter mehrmals an das Finanzministerium herangetreten und hätten um eine Steuernachsicht ersucht. Das sei mehrmals von der Fachabteilung zurückgewiesen worden, worüber das zuständige Finanzamt informiert worden sei. Dennoch sei dann bei einer Geschäftsprüfung 2019 zutage getreten, dass die Nachsicht dann doch vom Finanzamt gewährt wurde, ohne Wissen der Fachabteilung.

Der damalige Finanzminister Müller habe daraufhin erbost reagiert, schilderte die ehemalige Finanzministeriums-Mitarbeiterin: "Er ist laut geworden, sehr laut geworden, und er hat mich gefragt, ob wir alle deppert geworden sind, dass wir Anzeigen machen." Die Auskunftsperson erklärte, dass wenn sie den Sachverhalt in der Steuercausa Wolf nicht angezeigt hätte, hätte sie sich des Amtsmissbrauchs schuldig gemacht.

Die SPÖ fragte dann weiter zur Steuercausa Wolf, konkret zu einen verbotenen Deal zwischen Wolf und einer Finanzbeamtin. Die damalige Finanzamtsleiterin in Wiener Neustadt soll Wolf einen Steuernachlass gewährt haben, Wolf soll sich im Gegenzug beim früheren Generalsekretär im Finanzministerium, Thomas Schmid, dafür eingesetzt haben, dass sie dieselbe Funktion in Baden bekleidet. "Es war ein ganz normales Verfahren, ich habe keine Interventionen wahrgenommen", berichtet die Auskunftsperson: "Ausgenommen ein Gespräch knapp vor dem Termin mit der Begutachtungskommission". Ihr damaliger Sektionschef habe sie darauf angesprochen, dass Schmid wolle, dass die Frau die Vorstandsfunktion bekommen soll. Konkreter Druck sei keiner ausgeübt worden. "Ich habe das eher als Information verstanden".

ÖVP-Abgeordneter Klaus Fürlinger wollte wissen, ob Listen mit besonders Vermögenden geführt werden, und ob darin vermerkt werde, welcher Partei sie nahe stehen? Nein, das sei ihr nicht bekannt, erklärte die ehemalige Finanzbeamtin. Freilich würden alle vor dem Gesetz grundsätzlich gleich behandelt, meinte sie auf eine entsprechende Frage der ÖVP.

Den Vorsitz beim Auftakt der Befragungen führte übrigens nicht Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP). Er ließ sich gleich von seinem Parteikollegen Friedrich Ofenauer vertreten.

Nach rund acht Stunden war der erste Befragungstag im COFAG-Ausschuss zu Ende. Morgen, Donnerstag, folgt dann der zweite, bei dem etwa COFAG-Geschäftsführer Marc Schimpel den Abgeordneten Rede und Antwort stehen wird.
 

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 16:23

ÖVP blockiert Causa Wöginger

Es geht um die Besetzung des Finanzamts Braunau und den Vorwurf an den nunmehrigen ÖVP-Klubchef August Wöginger, für einen türkisen Bürgermeister interveniert zu haben. Die ÖVP will die Frage der Grünen nicht zugelassen sehen, da es nicht den Untersuchungszeitraum und -gegenstand betreffe. Es wird beraten.

 16:10

Nicht lustig für das Verfahren

"Es war ein ganz normales Verfahren, ich habe keine Interventionen wahrgenommen", berichtet die Auskunftsperson - "ausgenommen ein Gespräch knapp vor dem Termin mit der Begutachtungskommission". Ihr damaliger Sektionschef habe sie darauf angesprochen, dass Thomas Schmid wolle, dass die Frau die Vorstandsfunktion bekommen soll. Konkret Druck ausgeübt worden soll nicht sein, "ich habe das eher als Information verstanden". Derartige Hinweise, seien aber "nicht lustig für das weitere Verfahren".

 16:10

Die SPÖ fragt zur Steuercausa Wolf

Konkret geht es um einen verbotenen Deal zwischen Wolf und einer Finanzbeamtin. Die damalige Finanzamtsleiterin in Wiener Neustadt soll Wolf einen Steuernachlass gewährt haben, Wolf soll sich im Gegenzug beim früheren Generalsekretär im Finanzministerium, Thomas Schmid, dafür eingesetzt haben, dass sie dieselbe Funktion in Baden bekleidet.

 16:09

Lauter Spitzenbeamter: "Seid ihr deppat?"

„Er ist laut geworden, sehr laut geworden und er hat mich gefragt, ob wir alle deppert geworden sind, dass wir Anzeigen machen“. erzählt die Beamtin über den damaligen Finanzminister Eduard Müller.

 16:06

Nächste Zeugin verfasste Anzeige gegen Wolf

Involviert war die nächste Zeugin in die Steuercausa des Unternehmers Sigrid Wolf im Juni 2019. Damals war sie mit der interimistischen Leitung betraut. Sie wurde von Kollegen aus der Fachabteilung darüber informiert. Dann habe sie eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft gemacht. Im Anschluss an ein Außenprüfungsverfahren bei Wolf seien dessen steuerliche Vertreter mehrmals an das Finanzministerium herangetreten und hätten um eine Nachsicht ersucht. Das sei mehrmals von der Fachabteilung zurückgewiesen worden, worüber das zuständige Finanzamt zweimal informiert worden sei. Dennoch sei bei einer Geschäftsprüfung 2019 zutage getreten, dass die Nachsicht dann doch vom Finanzamt gewährt worden sei, ohne Wissen der Fachabteilung.

 14:36

Befragung beendet

Damit endet die Befragung von Peschorn.

 14:35

Peschorn sieht "Signa wie Enterprise"

„Wie in Raumschiff Enterprise: Ich beame Erwartungshaltungen aus der Zukunft in die Gegenwart“, beschrieb

Peschorn beschreibt das Geschäftsmodell.

 14:34

Rückforderung der Förderungen

Tomaselli will von Peschorn wissen, wie weit fortgeschritten die Rückforderungen der zu unrecht bezogenen COFAG-Förderungen ist. Peschorn erklärt, dass diese nach wie vor von der COFAG abgewickelt werden. Ab 1. Juli ,nach Abwicklung der COFAG, seien dann die Finanzämter zuständig.

 13:56

Grüne: Benko bekam 26 Millionen Gehalt pro Jahr

Die Grüne Nina Tomaselli outet auf Twitter Benkos Jahresgehalt: 26 000 000 Euro (!) pro Jahr hat René Benko als Gehalt von der Signa kassiert, das zeigt unser Aktenfund. Aber für was eigentlich? Er war ja offiziell nicht mal Geschäftsführer. Das ist das nächste Indiz, dass sein Abdanken von der Konzernspitze ein reines Ablenkungsmanöver war. Die 26 Mio. Euro waren für Benko übrigens wohl eher Zubrot. Denn aus zahlreichen Medienberichten wissen wir, dass die Signa gleichzeitig für die Miete seiner Luxusvilla, die Kosten für den Urlaub in Lech und am Gardasee, den Privatjet und die Luxusjacht aufgekommen ist.

 13:56

Privatausgaben von Steuer abgesetzt

SPÖ-Mandatar Jan Krainer thematisiert, dass Benko Privatausgaben von der Steuer abgesetzt hat - etwa sein Privatflugzeug oder das Schlosshotel Igls. Grundsätzlich habe die Finanzprokuratur keine Einsicht in Steuerakten, erklärt Peschorn. Die Finanzämter würden die Finanzprokuratur aber teilweise mit konkreten Schritten betrauen. In diesem Fall werde es zu einer Steuer-Nachforderung kommen, wie aus dem Akt hervor gehe, so Peschorn: "Das sehe ich aus Sicht der Republik positiv."

 13:12

Jetzt auch Karmasin Thema

NEOS-Abgeordneter Shetty will wissen, ob sich die Finanzprokuratur im Prozess gegen die ehemalige ÖVP-Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) wegen Bestimmung zu wettbewerbsbestimmenden Absprachen als Privatbeteiligter anschließen wird. Das sei zwar nicht vom Untersuchungsgegenstand umfasst, weil es aber im öffentlichen Interesse sei, werde er antworten, so Peschorn, der sinngemäß meint, dass die Finanzprokuratur darauf drängt, den Sachverhalt rasch aufzuklären, "um notwendige Ansprüche geltend zu machen". Grundsätzlich solle ein derartiger Schritt "so früh wie möglich" gesetzt werden. Es brauche dafür aber ausreichende Informationen.

 12:30

Benkos Villa in Igls wird Thema

Die Grüne Nina Tomaselli thematisiert Benkos Villa in Igls und die von der Finanz eingetragene Vormerkung eines Pfandrechts. Der Schritt der pfandrechtlichen Sicherstellung ist aus Sicht Peschorns "sehr rasch und sehr früh" und keinesfalls zu spät erfolgt.

 12:30

Thema ist auch die Causa Postsparkasse

Benkos Signa hatte die Immobilie um rund 150 Millionen Euro von der Bawag PSK gekauft, 90 Prozent seien fremdfinanziert worden. Die Bundesimmobiliengesellschaft hat das Gebäude im Rahmen eines Baurechtsvertrags auf 99 Jahre gemietet. Das Vorgehen führte laut FPÖ-Vorhalt zu einer hohen Aufwertung der Immobilie. Die Finanzprokuratur habe keinen Auftrag zur Prüfung bekommen, betonte Peschorn. Aufklärungswürdig ist für Peschorn, ob Benko als faktischer Geschäftsführer der Signa-Gruppe fungiert hat.

 11:47

Es geht weiter

Von Rückforderungen wegen wettbewerbswidriger Auszahlungen, etwa wegen der Konzernbetrachtung, wisse er nichts, antwortet Peschorn auf eine entsprechende Frage von Jan Krainer. Als nächstes am Wort ist FPÖ-Mann Christian Hafenecker.

 11:38

Streit und die erste "Stehung"

Nun wird über die Vorlage eines Dokuments und die Frage diskutiert, ob ein Dokument aus dem einen U-Ausschuss auch im anderen vorgelegt werden könne. Weil die Diskussion zu keinem Ergebnis führt, gibt es nun die erste sogenannte Stehung, bei der sich alle Fraktionsführer mit dem Vorsitzenden und der Verfahrensrichterin beraten.

 11:38

Krainer von der SPÖ übernimmt

Als Nächster darf SPÖ-Fraktionsführer Jan Krainer die Auskunftsperson befragen. Er will Näheres zur COFAG wissen. Krainer thematisiert die Entgelte von COFAG-Geschäftsführer, Bernhard Perner, der zunächst gleichzeitig auch Geschäftsführer der ABBAG war und will wissen, ob diese mittlerweile geprüft wurden. Peschorn verweist diesbezüglich auf das Finanzministerium.

 11:30

Fragen zu Gusenbauer

Nun fragt Hanger zu Ex-SPÖ-Kanzler Alfred Gusenbauer und zu seiner Tätigkeit als Aufsichtsratsvorsitzender. Die Verfahrensrichterin will jedoch wissen, wie das mit dem Untersuchungsgegenstand zusammenhängt.

 11:30

Intransparente Signa

"Die Signa ist die gelebte Intransparenz", so Peschorn. Das Unternehmenskonglomerat sei intransparent aufgebaut. Dabei sei man offenbar keinem Plan gefolgt sondern der Umsetzung von Finanzierungsmaßnahmen. Eine Konzernbilanz hätte die wahren wirtschaftlichen Verhältnisse zu Tage gebracht.

 11:13

Nun geht es um die Insolvenz der Signa-Gruppe

Hanger fragt zur Rolle der Finanzprokuratur. Peschorn antwortet sinngemäß, dass die Signa ein Unternehmenskonglomerat sei, das von einer Person in besonderer Weise gelenkt wurde. Und die Finanzprokuratur gehöre dem Gläubigerausschuss an.

 11:11

Hanger legt Peschorn Dokument vor

Hanger legt Peschorn ein Dokument zur Aktenlieferung vor und will wissen, warum er darin von einem unklaren Untersuchungsgegenstand gesprochen habe. Er, Peschorn, habe darauf hingewiesen, dass die Abgrenzung von "Milliardären" herausfordernd sei.

 10:50

Peschorn: Ich wusste nicht alles

Allein an Unternehmen von Rene Benko sind ja mehr als 18 Millionen Euro an Covid-Förderungen gegangen. "Waren bei der Gründung der COFAG schon Risiken bekannt?", will Verfahrensrichterin Christa Edwards wissen. Peschorn habe versucht sich aktiv einzubringen und mit den damaligen Spitzenbeamten im Finanzministerium Kontakt aufzunehmen. Er habe aber nicht alle Informationen erhalten, so der Leiter der Finanzprokuratur.

 10:35

Peschorn beginnt in seinem Statement ganz vorne...

...bei der Gewaltenteilung und deren Bedeutung für die Demokratie.

peschorn.PNG © APA/Schlager

 10:35

Peschorn ist nun an der Reihe

Verfahrensrichterin Christa Edwards hat ihr Statement beendet. Nun gibt Peschorn eine Stellungnahme ab.

 10:34

Friedrich Ofenauer führt den Vorsitz

Vorsitzender ist am ersten Tag gleich einmal nicht Wolfgang Sobotka. Er wird stattdessen von Friedrich Ofenauer (ÖVP) vertreten.

 10:25

Peschorn hat das Lokal I betreten und erwartet sich einen "schönen Vormittag"

 09:56

Corona-Desaster und Hüttchenspieler

"Aufklärung des Corona-Desasters" (FPÖ), "Hütchenspieler Benko" (Grüne) - die Anfangsstatements der Fraktionsführer machen erneut klar, mit welchen Erwartungen man in die Befragungen geht.

 09:47

Krainer startet mit Entschuldigung

SPÖ-Fraktionsführer Jan Krainer entschuldigt sich in seinem Anfangsstatement indirekt für die Arbeitsverhältnisse für die Medien und hofft, spätestens nach der Karwoche eine Lösung gefunden zu haben. "Wir haben gerade eine Diskussion über Liveübertragungen und das Ergebnis ist, dass nun Paravents aufgestellt werden."

 09:39

In Kürze folgen die Statements der Fraktionsführer

ausschuss.PNG © APA/Wimmer

 09:37

Sitzordnung für Abgeordneten noch nicht festgelegt

Die soll bei der ersten Geschäftsordnungssitzung vor der Befragung von Wolfgang Peschorn diskutiert werden. Die erste Ausuferungsgefahr.

 09:33

Absurd: Sichtschutz gegen Journalisten

Die Präsidiale hat sich eine erneute Schikane einfallen lassen: Ein Paravent soll Journalisten und Journalistinnen Sicht auf Abgeordnetenplätze versperren

Zuvor hatte es Bedenken gegeben, diese könnten heimlich Einblick in die Unterlagen erhalten.

paravent.PNG © APA/Schwei

 09:31

Sobotka hat den Vorsitz

Den Vorsitz führt in beiden U-Ausschüssen gemäß Verfahrensordnung Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP). Als Verfahrensrichterin kommt in beiden U-Ausschüssen Christa Edwards vom Oberlandesgericht Wien zum Zug, die bereits im ÖVP-Korruptions-U-Ausschuss als stellvertretende Verfahrensrichterin fungierte.

Sobotka © APA/HELMUT FOHRINGER

 09:29

Wöginger sieht kein Vergehen

Wöginger selbst sieht seit Aufkommen der Vorwürfe kein Vergehen. "Natürlich habe ich mich gefreut, dass für die Position jemand aus meiner Region zum Zug gekommen ist", meinte der nunmehrige ÖVP-Klubchef nach Bekanntwerden von Schmids Aussagen. Er habe den Bürgermeister "stets für einen qualifizierten und geeigneten Kandidaten für diese Position gehalten". Einfluss genommen habe er aber nicht.

 09:22

Auch am Nachmittag spannende Zeugin

Nach Peschorn, dessen Vernehmung um 10 Uhr beginnt, soll eine oö. Finanzbeamtin befragt werden. Die Causa betrifft den nunmehrigen ÖVP-Klubobmann August Wöginger. Er soll laut WKStA als Abgeordneter für die Bestellung eines ÖVP-Bürgermeisters zum Vorstand des Finanzamts interveniert haben. In ihrer Einvernahme durch die WKStA im April 2022 war die damalige Abteilungsleiterin der Sektion IV (Steuerpolitik und Steuerrecht) zu ihren Wahrnehmungen betreffend die Bestellung des Vorstandes des Finanzamts Braunau befragt worden. Der damalige Vorstand der Großbetriebsprüfung habe sie bereits im Frühling 2017 bei einer Besprechung informiert, dass der ÖVP-Mann Finanzamtsvorstand werden solle, sagte sie laut dem der APA vorliegenden Einvernahmeprotokoll aus. Es handelt sich dabei um einen engen Parteifreund Wögingers. Auch der Name "Gust" - also Wögingers Vornahme - soll gefallen sein.