Neue Regierung

Armutsbekämpfung soll "zentrales Ziel" sein

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Die Armutskonferenz appelliert an Werner Faymann und Josef Pröll "Armutsbekämpfung als zentrales Ziel" in die Koalitionsverhandlungen aufzunehmen.

Schon jetzt würden 460.000 Menschen in Österreich in manifester Armut leben, mehr als 1 Million, davon 250.000 Kinder, seien armutsgefährdet, schreibt die Armutskonferenz. Angesichts der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise sei "mit einem deutlichen Anwachsen von Armut" zu rechnen.

Armutsbekämpfung ins Regierungsprogramm
Faymann und Pröll fordert die Armutskonferenz in einem Offenen Brief auf, "einen effektiven Aktionsplan zur Armutsbekämpfung und -vermeidung hoch auf die Tagesordnung ihrer Verhandlungen über ein neues Regierungsprogramm zu setzen". Denn in wirtschaftlichen Krisenzeiten würden Armutsbetroffene immer den höchsten Preis bezahlen. "Wenn Millionen zur Rettung der Banken in die Hand genommen werden, müssen endlich auch Mittel für effektive Armutsbekämpfung frei gemacht und die entsprechenden Maßnahmen umgesetzt werden", so Michaela Moser von der Armutskonferenz.

Erhöhtes Armutsrisiko von Frauen
Silhavy wies darauf hin, dass Frauen als Singles, vor allem im Alter, und als Alleinerzieherinnen in Ein-Elternhaushalten ein höheres Armutsrisiko als Männer hätten. Frauen über 65 Jahre würden über ein um zehn Prozent niedrigeres Äquivalenzeinkommen verfügen als der Durchschnitt. In Ein-Eltern-Haushalten liege das Äquivalenzeinkommen sogar 24 Prozent unter dem Durchschnitt. "Entscheidendes Mittel", um Frauen und ihren Kindern ein Einkommen über der Armutsgefährdungsschwelle zu ermöglichen, sei die "Erwerbspartizipation der Frauen". Daher gelte es, Frauen in ihrem Erwerbsleben zu unterstützen, so die Ministerin. Die SP-Abgeordnete Ulrike Königsberger-Ludwig drängte indes auf die rasche Umsetzung der Mindestsicherung.

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