Alarm um das Wasser

Babler will "unser Wasser schützen"

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Österreichs Wasserversorgung bis 2050 ist laut SPÖ-Chef Andreas Babler ohne Maßnahmen nicht gesichert. Er will eine Wasser-Strategie für die Republik.

Die SPÖ verweist auf sinkende Grundwasserspiegel, einen erhöhten Bewässerungsbedarf sowie die Verunreinigung des Trinkwassers und fordert daher eine Wasserstrategie - sowohl auf nationaler wie auch auf europäischer Ebene. "Wir müssen unser Wasser vor den Folgen der profitgetriebenen Erderhitzung schützen. Es ist Aufgabe des Staates, dafür zu sorgen, dass die Trinkwasserversorgung gesichert ist", sagte SPÖ-Vorsitzender Andreas Babler vor Journalisten.

"Jährliche Dürreperioden"

"Konzerne wie Coca Cola kaufen in ganz Europa Wasserquellen auf, während unsere Bäuerinnen und Bauern nicht mehr wissen, wie sie heimischen Feldfrüchte durch die jährlichen Dürreperioden retten sollen", merkte der SPÖ-Chef an. Daher lehne die SPÖ, wie aktuell bereits gesetzlich verankert, auch in Zukunft jegliche Privatisierung von Wasser ab.

Österreichs Wasserleitungen "verlieren 16 % des Wassers" 

SPÖ-Umweltsprecherin Julia Herr wird die Probleme jedenfalls im kommenden Umweltausschuss thematisieren und entsprechende Anträge einbringen, kündigte Herr an. Eines der Hauptprobleme ist das österreichische Leitungsnetz. So sind die österreichischen Wasserleitungen in die Jahre gekommen, wie Babler ergänzte. Rund 16 Prozent des eingespeisten Wassers würde durch das marode Rohrnetz verloren gehen. Bereits 2020 ging der Rechnungshof von einer Verdreifachung des Investitionsbedarfes bis 2030 aus.

Babler will
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Somit betrage der jährliche Investitionsbedarf rund 600 Mio. Euro. Für die Jahre 2024 bis 2028 sei aber ein Förderbudget von jeweils rund 100 Mio. Euro geplant - für Babler zu wenig, um das Netz zu sanieren. Er tritt für die Verdoppelung der Förderungen ein.

Grundwasser geht zurück

Der jährliche Wasserbedarf werde bis 2050 durch Bevölkerungswachstum und Klimaveränderung stark ansteigen, merkten Babler und Herr weiters an - von derzeit 753 Mio. auf bis zu 850 Mio. Kubikmeter. Gleichzeitig werde es 2050 um 23 Prozent weniger Grundwasser geben, verwies Babler auf eine Studie des Umweltbundesamtes.

Allerdings seien die bisher vorhandenen Daten nicht ausreichend, wenn es etwa um die Landwirtschaft gehe, verwies Babler auf einen Bericht des Landwirtschaftsministeriums. Diese Daten seien jedoch notwendig um eine entsprechende Wasserstrategie zu erarbeiten, wie die SPÖ-Umweltsprecherin betonte.

Eine weitere Forderung der Partei sei die Umsetzung der EU-Richtlinie zur Trinkwasserversorgung. Diese sieht einen sicheren Zugang zu Trinkwasser in der EU vor. Dies könne über öffentliche Wasserspender geschehen. Weiters empfiehlt diese Richtlinie, dass Restaurants Trinkwasser gratis oder gegen eine geringe Servicegebühr abgeben. Die Richtlinie sieht weiters hohe Qualitätsstandards sowie Informationspflichten der Wasserversorger über die Herkunft und Qualität des Wassers vor.

Auf europäischer Ebene sollten sich die EU-Staaten nicht nur zu einem sorgsamen Wasserverbrauch und zu Effizienzsteigerungen bekennen, sondern auch zu einer fairen Verteilung der Wasserressourcen.

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