NEOS-Chef: "Es macht mich sehr traurig – als Mensch und als Politiker.“
Die Spitzen des Staates haben am Donnerstagabend in Wien anlässlich des Internationalen Holocaust-Gedenktages auf Einladung von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) den Opfer der Shoa gedacht. Neben der Regierungsspitze mit Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) wohnten u. a. auch die Klubleute von SPÖ und NEOS den Gesprächen mit Zeitzeugen bei.
"Beklemmend"
Überschattet war die Veranstaltung vom Liederbuch-Skandal rund um den FPÖ-Politiker Udo Landbauer. NEOS-Chef Matthias Strolz zeigte sich am Abend tief bewegt und traurig. Der Oppositionspolitiker postete ein Video auf Facebook, auf dem er zunächst die berührende Schilderung der Holocaust-Überlebenden schildert. Die Betroffenen haben erzählt, wie sie von Nachbarn verraten, alles verloren und in Waggons gepackt worden sind, so Strolz. „Diese herzzerreißenden Geschichten sind aus der Geschichte unseres Landes nicht wegzudenken.“
Deshalb sei es „so beklemmend“, so Strolz weiter, „dass es Gruppierungen in Österreich gibt, die solche Lieder singen. Dass es Menschen in unserem Land gibt, die [den Massenmord an den Juden] toll oder cool finden… Das ist für mich so was von unpackbar, als Mensch so was von beklemmend und als Politiker so beschämend“, so der NEOS-Chef. „Es macht mich sehr traurig – als Mensch und als Politiker.“
Das bewegende Video des NEOS-Chefs wurde im Netz bereits über 37.000 Mal angeklickt und 500 Mal geteilt.
Auch Partei-Kollege Sepp Schellhorn hat sich zur Causa Landbauer geäußert. Er zeigt dem FPÖ-Politiker in einem Video den Mittelfinger.