Die blaue Krise verschärft sich durch Steiermark-Desaster, Skandale und Strache nun massiv.
„Wir brauchen endlich wieder ein scharfes Profil. Wir müssen Strache rauswerfen und mit Norbert Hofers Kuschelkurs brechen. Es reicht“, sagte gestern nach dem neuerlichen Wahldebakel in der Steiermark ein FPÖ-Spitzenfunktionär ÖSTERREICH. Tirols FP-Chef Markus Abwerzger meinte: „Die Alarmsignale leuchten tiefrot. Der Negativtrend setzt sich fort.“ Er macht dafür die Spesen-Affäre um Heinz-Christian Strache verantwortlich.
Nachdem die FPÖ aber auch trotz ihres populären Landeschefs Mario Kunasek in der Steiermark so stark abgestürzt ist, bricht in der blauen Welt eben auch ein Richtungsstreit aus.
Die Mehrheit in der FPÖ hat eine Regierungsbeteiligung ihrer Partei längst abgeschrieben und verübelt FPÖ-Chef Norbert Hofer immer noch, um Sebastian Kurz zu werben.
Druck
Sie wollen jetzt auf den harten – eigentlich rabiaten – Oppositionskurs von FP-Klubchef Herbert Kickl umschwenken. Das Szenario dieser Gruppe: Hofer solle Nationalratspräsident bleiben und Kickl die Linie der FPÖ entscheiden lassen.
Zudem wollen diese FPÖ-Kreise auch Strache „endlich aus der Partei werfen“. Dessen Ankündigung zurück an die Wiener FPÖ-Spitze zu wollen, hat in allen Landesorganisationen Wut ausgelöst. Sie sehen Strache mittlerweile als „Klotz am Bein“. Ob Hofer noch die politische Kraft hat, auf den Tisch zu hauen, und Strache ausschließen zu lassen? Es wäre wohl seine letzte Chance.
Haimbuchner will Partei völlig neu aufstellen
Oberösterreichs FPÖ-Chef Manfred Haimbuchner wollte Ex-FPÖ-Chef Strache bereits vor Monaten rausschmeißen. Seit gestern drückt er noch einmal auf das Tempo. Der Oberösterreicher will zudem neue strenge Regeln für Spesen in der FPÖ und laut Weggefährten mit der „Strache-Partie brechen“. Dass er bereits genügend Unterstützer hätte, um selbst die Partei zu übernehmen, bezweifeln aber langjährige FPÖ-Strategen.