Die Kasernen bieten im Sommer temporäre Kinderbetreuung an - bundesweit.
Die Kasernen öffnen ihre Tore für Kinder. Das Bundesheer bietet seinen Bediensteten im Sommer temporäre Kinderbetreuung an. In den Monaten Juli und August werden an zehn Standorten österreichweit ganze 221 Kinderbetreuungsplätze angeboten. Der "Kasernen-Kindergarten" wurde 2008 und 2009 bei einem Pilotprojekten im Jägerbataillon 18 in St. Michael in der Steiermark erprobt und heuer bundesweit eingeführt.
Kinderfreunde und Hilfswerk
Die Betreuung wird für Sprösslinge
zwischen drei und zwölf Jahren von 7 bis 16 Uhr angeboten. Die pädagogische
Betreuung wird von externen Dienstleistern wie Kinderfreunde und Hilfswerk
durchgeführt. Der aktuelle "Einsatzplan" sieht 221 Betreuungsplätze in fünf
Bundesländern vor: 71 Kinder in Niederösterreich, 61 in der Steiermark, 15
in Wien, 54 in Salzburg und 20 in Tirol.
Moderner Arbeitgeber
Mit diesen Betriebskindergärten will das
Bundesheer den modernen Anforderungen am Arbeitsmarkt gerecht werden und den
Bediensteten höhere Mobilitätsbereitschaft und Arbeitszeitflexibilität
ermöglichen. Gerade während der kindergarten-, schul- oder hortfreien Zeit
stellen sich Eltern die Frage, wie eine durchgehende adäquate Betreuung der
Kinder gewährleistet werden kann. Gleichzeitig sieht man das Projekt im
Ressort als Beitrag zur Erreichung der Barcelona-Ziele (Schaffung von
Kinderbetreuungsplätzen).
Vereinbarkeit Familie-Beruf
Das Bundesheer gehe "einen neuen, für
manche vielleicht auch unkonventionellen, aus meiner Sicht aber zeitgemäßen
Weg", sagte SPÖ-Verteidigungsminister Norbert Darabos. "Durch das Angebot
der Kinderbetreuung verbessern wir die Vereinbarkeit von Familie und Beruf
im Bundesheer. Das Pilotprojekt zur Kinderbetreuung bringt eine deutliche
Entlastung für die Familien der Soldaten. Die Eltern müssen nicht mühsam
jeden Tag eine Betreuung finden - sie haben in der Kaserne beste Bedingungen
für den Nachwuchs", so der Minister.
Soldaten "den Rücken freihalten"
Die
Kinderbetreuung ist Teil der sogenannten Familienbetreuung, deren Ziel es
sei, vor allem im Zusammenhang mit internationalen Einsätzen - den Soldaten
im Einsatz den "Rücken freizuhalten". Die Familienbetreuung kümmert sich vor
allem um die Auslandseinsatz-Soldaten und deren Familien, sie werden zum
Beispiel mit Informationen versorgt und bei Schwierigkeiten unterstützt.
Seit 2006 gab es 2.687 solche Betreuungs-Kontakte, 1.264 davon alleine
während des Tschad-Einsatzes.