Tausende Beschwerden

Chaos um 150 Euro Energie-Bonus

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Rund um Einlösung und Erhalt des Gutscheins kommt es vermehrt zu Problemen.

Österreich. Schon zum Start standen die Energie-Gutscheine um 150 Euro von Finanzminister Magnus Brunner auf wackligen Beinen: 40% der Haushalte können sie erst nächstes Jahr einlösen, auch rund um die Abwicklung – für die das Ressort 30 Millionen budgetierte – gab es allerlei Probleme, ÖSTERREICH berichtete.

Chaos. Die Kritik reißt weiter nicht ab: Am Donnerstag prangerte die oberösterreichische Arbeiterkammer das „Chaos“ bei den Gutscheinen an. In den vergangenen Tagen hätten sich mehr als 100 Konsumenten an die AK gewandt, weil sie keinen Gutschein erhalten oder Probleme beim Einlösen hatten, berichtete AK-OÖ-Präsident Andreas Stangl. Allen voran die eigens eingerichtete Hotline dafür sei massiv überlastet.

33-stellige Nummer als Fehlerquelle, Hotline dicht

Probleme. Gegenüber ÖSTERREICH hagelt es auch von AK-Energiepolitik-Expertin Dorothea Herzele Kritik an dem Bonus: „Es gibt große Probleme im ganzen Land, nicht nur in OÖ. Bei uns gab es weit über 1.000 Beschwerden.“ Viele davon wissen nicht, warum sie keinen Gutschein bekommen. „Beim Einlösen muss man eine 33-stellige Nummer angeben, da vertun sich viele, und kriegen dann eine Absage“, so Herzele.

Expertin: "Finanz muss jetzt rasch etwas tun"

Anspruch. Bei der Nachfrage verzweifeln viele dann an der überlasteten Callcenter-Hotline. Das betrifft vor allem „Offliner“, ältere Personen, die ihren Gutschein per Post einreichen. Wer einen Vermieter hat, der den Strom via Subzähler weiterführt, bekommt keine Entlastung. Auch wo Eltern zum Beispiel für ihre studierenden Kinder einen Stromvertrag abschließen, gehen viele oftmals leer aus.

Appell. Laut Herzele habe sie die Probleme an die Finanz weitergeleitet – passiert ist bislang nichts. „Das reicht nicht aus, man muss jetzt rasch etwas tun.“

(rej)

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