Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Chefredakteur und Herausgeber Werner Schima.
So richtig – weil rasch und umfassend – die Regierung am Anfang der Covid-19-Pandemie gehandelt hat, so inkonsequent und auch chaotisch agiert sie jetzt in vielen Bereichen.
Die Situation an unserer Südgrenze ist dafür nur ein Symptom. Die Reisewarnung für unser beliebtestes Urlaubsziel Kroatien ist sicher vertretbar – doch hier lassen die Behörden jede Konsequenz vermissen und gehen völlig unkoordiniert vor. So hat der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser mehr Grenzkontrollen versprochen – nur: Gemerkt hat man am Montag davon gar nichts.
Die an der Grenze postierte Exekutive ist ohnmächtig. Wer behauptet, er habe seinen Urlaub in Slowenien und nicht in Kroatien verbracht, bleibt unbehelligt. Beweise dafür müssen nicht erbracht werden. Warum eigentlich? Wenn man von österreichischen Urlaubern in Slowenien eine Hotelrechnung oder Ähnliches verlangt, sind das noch keine Polizeistaatsmethoden.
Kontrolliert sollte auch an der italienischen Grenze werden. Denn ganz Schlaue kehren aus Kroatien über Triest und das Friaul heim.
Positiv anzumerken sind sicher die verstärkten Testungen durch Gratistests. Bitte auch an der Grenze! Und nicht irritieren lassen, wenn die Infektionszahlen durch mehr Tests in den nächsten Tagen ansteigen werden.