Politik-Insider

Corona-Wahl in Wien

Teilen

Die Infektionszahlen in Wien verändern den Wahlkampf. Was im Notfall droht.

Sorge. Das Coronavirus breitet sich in Europa und Österreich immer stärker aus. Die Neuinfektionszahlen in Wien sind auf Rekordniveau und auch die Anzahl an Hospitalisierungen wächst. Das lässt freilich auch den Wiener Wahlkampf nicht unbeschadet davonkommen. In Zeiten der Pandemie müssen alle Parteien – mutmaßlich bis auf die FPÖ und Heinz-Christian Strache, die beide Präventionsmaßnahmen bekanntlich als übertrieben ablehnen – den Wahlkampf völlig anders gestalten.
 
Auf Großveranstaltungen oder das berühmte Bad in der Menge in Wahlkampfzeiten verzichten SPÖ, ÖVP, Grüne und Neos. 
Eine Wahlkampfveranstaltung als potenzielles Super-Spreader-Event will keine dieser Parteien riskieren. 
 
Also verlagert sich die Zeit bis zur Wahl am 11. Oktober immer stärker auf das TV. Die Spitzenkandidaten werden sich mehreren TV-Duellen – etwa auf oe24.TV – stellen.
 
Das sei ein Vorteil für die „kleineren Parteien“, glauben Politikbeobachter. Derzeit deuten Umfragen freilich daraufhin, dass die SPÖ und Bürgermeister ­Michael Ludwig einen haushohen Sieg einfahren werden. In den publizierten Umfragen liegt die rote Stadtpartei derzeit bei rund 39 Prozent – also dem Wert, den sie 2015 erreicht hatte. Insider gehen aber davon aus, dass die SPÖ in der Bundeshauptstadt „weit über 40 Prozent erreichen“ werde und könne.
 
Aber: Die große Unbekannte bleibt die Wahlbeteiligung. Und hier kommt wieder das Coronavirus ins Spiel. 

Angst vor geringer Wahlbeteiligung oder Verschiebung

Wahl. Sollten die Neuinfektionen weiter so steigen, könnte das die Wahlbeteiligung drastisch senken. Gerade ältere Wähler könnten den Gang in die Wahlzelle fürchten. Die Stadtregierung bietet daher erstmals ab Mitte September tägliche Wahltage in den Bezirksämtern an. Zudem soll verstärkt via Wahl­karte abgestimmt werden. Pessimisten warnen aber bereits: „Sollte in Wien die Ampel Rot leuchten, muss die Wahl unter Umständen verschoben werden.“ 
 
Isabelle Daniel
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.