Kanzler Kurz steht im Fokus der internationalen Presse – auch in kritischen Berichten.
Aufreger
Der Spiegel, die Süddeutsche Zeitung und selbst das deutsche Handelsblatt widmen sich derzeit ausgiebig Sebastian Kurz und seiner Regierung. Was auffällt: Die deutschen Kollegen berichten zunehmend kritisch über den VP-Kanzler. Der Spiegel titelt etwa mit „Auf dem rechten Weg“. Dafür hat wohl kein heimischer Regierungschef seit Kreisky international so viel Interesse geweckt. Wenn Kurz etwa, wie am Donnerstag, eine Pressekonferenz in Brüssel gibt, ist der Saal voll besetzt mit Journalisten aus Deutschland und der Schweiz. Selbst die französische Nachrichtenagentur AFP, die ihn als „Gegenspieler“ von Kanzlerin Angela Merkel sieht, berichtet ausführlich. Journalisten der Bild-Zeitung begleiten ihn immer häufiger auf Reisen.
Und die ARD will ihn während der österreichischen Ratspräsidentschaft überhaupt monatelang beobachten und begleiten.
Das hat auch einiges mit dem sich abzeichnenden Machtkampf zwischen Merkel und Kurz zu tun. Kurz will zwar verbindlich auftreten, aber seine harte Linie in der Asyl- und der EU-Politik beibehalten, Merkel wiederum weiter den Ton in der EU angeben.