- und dabei in der SPÖ ohne Chance ist.
Auf den neuesten Adrenalin-Anfall des steirischen SPÖ-Chefs Voves haben in der Partei viele schon seit Längerem gewartet. Bei fast allen SPÖ-Insidern ist es ein offenes Geheimnis, dass sich das rote „Enfant terrible“ Voves noch vor seinen Steiermark-Wahlen zwei Dinge wünscht: einen Wechsel an der SPÖ-Spitze und möglichst Neuwahlen im Bund.
Voves ist in Panik vor seinen eigenen Landeswahlen im Herbst. Er glaubt zu wissen: Ohne klares Neustart-Signal der SPÖ auf Bundesebene – mit entsprechendem „Mitterlehner-Effekt“ – droht ihm in der Steiermark nicht nur die Abwahl als Landeshauptmann, sondern auch die politische Höchststrafe: ein Wahlsieg der Strache-FPÖ.
Voves verheimlichte, ob er für Faymann stimmte
Seit zwei Jahren schon ist Voves mehr als zornig auf die Bundes-SPÖ und den Parteichef. Ursprünglich verdächtigte er Faymann, dieser hätte ihm die Kronen Zeitung mit einer Anti-Voves-Kampagne auf den Hals gehetzt. Dann war er bitterböse, weil die Bundes-SPÖ seine Brutal-Reformen à la Styria nicht übernahm, sondern abkanzelte. Zuletzt wollte Voves nicht einmal mehr sagen, ob er am Parteitag für oder gegen Faymann gestimmt hatte. Ein Affront.
Wenig Unterstützung für Voves-Ansage in der SPÖ
Jetzt kommt Voves mit Beginn seines Wahljahres aus der Deckung. Im engeren Kreis macht Voves schon seit einiger Zeit kein Geheimnis mehr daraus, dass er ÖBB-Chef Kern für den besseren Kanzler hält. Kern sei einer wie er, poltert Voves, ein Quereinsteiger aus einem Top-Unternehmen, der was von Wirtschaft, Management und Führung verstehe, ein Macher, ein Reformer. Genau so einen brauche die SPÖ jetzt.
Voves dürfte mit seiner Kern-Ansage in der SPÖ wenig Unterstützung finden. Die wichtigen „roten“ Länder wie Wien, Burgenland und Kärnten sowie auch Niederösterreich stehen klar hinter dem Kanzler – und wollen keinen Führungswechsel im Länderwahljahr 2015. Aber das Duell Voves gegen Faymann, auf das viele gewartet haben, ist eröffnet.