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Moderator schritt nicht ein

''Darlings'': Aufregung um Sexismus-Sager bei ORF-Talk

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Eine Aussage bei der emotional geführten Debatte in der gestrigen ORF-Diskussions-Sendung ''Im Zentrum'' sorgt derzeit für Wirbel. Nach einem Sexisten-Slang-Sager schritt Moderator Tarek Leitner nicht ein.

In einer hitzigen "Im Zentrum" TV-Debatte über die Band Rammstein und männlichen Machtmissbrauch sorgte Musikproduzent Rudi Dolezal für Aufregung. Der Mann, der einst Falco produzierte und mit Größen wie den Rolling Stones und Freddie Mercury zusammengearbeitet hat, bezeichnete die grüne Abgeordnete Meri Disoski kurzerhand als "Darling".

 

Video zum Thema: IM ZENTRUM: Drogen, Sex und Machtmissbrauch - Starkult mit Abgründen?

 

Dolezal emotional

"80.000 Tickets, Darlings", danach kommt es zu einer Auseinandersetzung zwischen Dolezal und Disoski, die in den Raum wirft, "ob jemand die Frauen fragt". Dolezal springt daraufhin wieder dem Rammstein-Sänger Lindemann zur Seite: "Was bringt uns das ein Rammstein-Konzert zu hinterfragen und wer fragt die Fans, die dort hingehen wollen", so Dolezal weiter, bereits etwas emotional.

"Frauen, die Konsequenzen für Machtmissbrauch fordern, sind kleine 'Darlings'. Spuren sie noch immer nicht, werden sie vom Herrchen angeschrien", kritisiert ein Twitter-User den Sager Dolezals. 

Die grüne Politikerin betonte klar die Bedeutung der mutmaßlichen Vorfälle bei Rammstein als "ein systemisches Problem" und betonte den Machtmissbrauch, dem etwas entgegengesetzt werden müsse. Danach kam es zur "Darling" Aussage von Dolezal. Moderator Tarek Leitner vom ORF griff nicht ein. Weder kommentierte er den Vorfall, noch griff er ein, als Dolezal die beiden anwesenden Frauen erneut als "Darlings" bezeichnete.

Dolezals "Darling"-Äußerung sorgt für Wirbel

In den sozialen Medien wird bereits lebhaft über den TV-Talk, Dolezals "Darling"-Äußerungen und das Schweigen von Tarek Leitner diskutiert. "Das #imzentrum gestern war eine eindrucksvolle Werbung dafür, Diskussionssendungen nicht nach einer Woche aus der TVthek verschwinden zu lassen, sondern sie möglichst für immer online zu haben - sonst glaubt dir irgendwann mal keiner, dass das wirklich passiert ist", schreibt ein User.

Besonders brisant: Erst vergangene Woche hatte der ORF seine Gender-Richtlinien überarbeitet.

Einem Schreiben zufolge ist dem öffentlich-rechtlichen Medienhaus dieses Thema ein wichtiges Anliegen. Perfekt seien das Nennen der männlichen und weiblichen Form oder das Abwechseln dieser. Absehen sollen die Mitarbeiter von Konstruktionen wie "Frauschaft" oder dem Glottisschlag – einer kurzen Pause vor der weiblichen Endung – beim gesprochenen Wort. 

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