Birgit Hebein stellt klar: 'Natürlich mache ich linke Politik'
Die frischgebackene Spitzenkandidatin der Wiener Grünen, Birgit Hebein, will zwei Themen in den Mittelpunkt ihrer Politik rücken. "Ich will die ökologische und die soziale Frage verstärkt miteinander verknüpfen", kündigte die 51-Jährige am Dienstag bei ihrem ersten Medienauftritt nach ihrer Kür an. Wann sie die Regierungsfunktionen von Maria Vassilakou übernimmt, ist noch offen.
"Wow, ich bin noch immer sehr beeindruckt von dem enormen Zuspruch. Das sickert erst schön langsam", meinte Hebein erst Stunden nach ihrem Sieg bei der Spitzenwahl. Das Ergebnis war erst in der Nacht verkündet worden. Sie wolle die durch das Briefvotum angestoßene Öffnung der Partei - Stichwort externe Wähler - jedenfalls weiter fortführen. Und sie wolle auch auf die vielen Ideen ihrer unterlegenen Mitstreiter nicht verzichten, wie sie versicherte. Ob David Ellensohn demnach Klubchef bleibt? "Das werden wir gemeinsam entscheiden", wollte sie sich vorerst nicht festlegen.
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Wiener Grüne: Birgit Hebein ist Sptizenkandidatin
Linke Politik
In Sachen Positionierung ließ Hebein keine Zweifel offen: "Ja natürlich mache ich linke Politik - was denn sonst?" Linke Politik bedeute Menschlichkeit, Menschenrechte, Gleichberechtigung und einen sorgsamen Umgang mit Natur und Umwelt. "Man muss sich vor linker Politik nicht fürchten", so die Losung der grünen Gewinnerin.
Das Umweltthema will Hebein jedenfalls forcieren. "Die Klimakrise ist kein Bobo-Thema", erinnerte sie an den vergangenen Hitzesommer. Dessen Auswirkungen hätten vor allem ältere und kranke Menschen getroffen. Im Hinblick auf ihr zweites Steckenpferd, die Sozialpolitik, stellte die bisherige grüne Sozialsprecherin klar, dass in Wien niemals Politik auf dem Rücken der Ärmsten gemacht werde. Da sei man sich mit der Wiener SPÖ einig. Insofern zeigte sich die neue Nummer eins betreffend der jüngsten Einigung des Bundes auf ein Mindestsicherungsmodell "total zuversichtlich", auch hier mit den Rathaus-Roten eine gemeinsame Position zu finden. Denn Rot-Grün sei zweifelsohne ein "Gegenmodell" zu Türkis-Blau.
Gegen Neuwahlen
Folglich hält die Neo-Spitzenkandidatin auch nichts von vorgezogenen Neuwahlen: "Selbstverständlich arbeiten wir als Rot-Grün bis zum letzten Tag." Damit ist klar, dass die Amtsübergabe von Vassilakou an Hebein noch ein Stück weit vor der nächsten Wien-Wahl stattfinden wird. Wann genau, ist noch offen: "Ich habe morgen (Mittwoch, Anm.) ein erstes Gespräch mit Maria Vassilakou. Wir werden das gemeinsam entscheiden." Die Noch-Frontfrau habe sie jedenfalls in der Früh schon angerufen und gemeint: "Willkommen im neuen Leben."
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Grüne-Spitzenkandidatin: Barbara Novak zu Hebein