Landtagswahl 2013

Das war ein Brutalo-Wahlkampf

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Im Mittelpunkt standen viele Fouls - Schlagabtausch bis zum Schluss. 

Um ein Jahr früher als vorgesehen wird heute in Kärnten gewählt. Knalleffekt dafür war das Geständnis von Steuerberater Dietrich Birnbacher im Hypo-Untreueprozess zu seinem Sechs-Millionen-Honorar, das die politische Karriere von ÖVP-Chef Josef Martinz beendete. 12-mal (!) verhinderte die FPK mit dem Auszug ihrer Abgeordneten aus dem Landtag einen Neuwahlbeschluss. Dann folgte ein emotionaler und harter Wahlkampf, wie ihn Kärnten noch nie erlebt hat.

Aufgefallen ist dabei vor allem, dass das Motto „Alle gegen die FPK“ hieß. Die Blauen und ihr Chef LH Gerhard Dörfler mussten heftige Kritik einstecken, blieben ihren Gegnern aber kaum etwas schuldig.

Konzerte
Schlagabtausch gab es vor allem mit der SPÖ. Und diesmal gab es auch kaum etwas, das nicht zum Streitthema umfunktioniert wurde – in der Hoffnung, durch die jeweilige Positionierung die Wähler von sich zu überzeugen – Stichwort Zukunftsfonds oder Pflegeregress. Weiters folgten Vorwürfe wegen Amtsmissbrauchs und Steuergeldverschwendung, wie etwa im Fall der von LR Harald Dobernig initiierten Valentinskonzerte, die laut SPÖ 130.000 Euro verschlungen haben sollen. Dörfler dementierte mit lediglich 50.000 Euro an Kosten.

Video
Für Aufregung sorgte auch das BZÖ-Wahlkampfvideo, in dem Spitzenpolitiker mit Diktatoren verglichen wurden. FPK-Obmann Kurt Scheuch erwirkte schließlich eine Verfügung, um das Video aus dem Internet zu löschen. Auch die Kinos, in denen der Spot ausgestrahlt werden sollte, zogen ihr Angebot wegen „verhetzerischer Inhalte“ zurück. Zudem wurde die BZÖ-Parteizentrale Opfer von Schmieraktionen mit Hakenkreuzen über BZÖ-Chef Josef Buchers Konterfei. ÖVP-Landesrat Wolfgang Waldner, der mit Frontmann Gabriel Obernosterer als Doppelspitze antritt, erhielt sogar eine Morddrohung, weil er den Vertrag des Tiertransportkontrolleurs Alexander Rabitsch nicht verlängert hatte. Kritik gab es auch zum Verkauf von Schloss Reifnitz an Frank Stronach.

Für Argwohn sorgten zudem die Brief-Inserate der SPÖ, wie etwa von Landesgeschäftsführer Daniel Fellner an seinen Sohn.

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