Neu im Bundesrat

Dörfler: 1. Tag im Parlament

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Sein Ruf nach Abschaffung der Kammer war nur "Momentaufnahme".

Einst hatte er einen Dienstwagen – jetzt fährt er Bahn. Einst verdiente er knapp 14.000 Euro brutto im Monat – jetzt muss er mit 4.153 auskommen.

Gerhard Dörfler, bis Gründonnerstag mächtiger Kärntner Landeshauptmann, ist seit gestern Bundesrat – also einer von 62 Ländervertretern. Machtfaktor: de facto null.
Dass es sich um einen Versorgungsposten handle – das hört Dörfler gar nicht gerne und streitet es auch ab: „Wenn Alexander Van der Bellen Uni-Beauftragter wird, spricht auch keiner von Versorgung.“

Erste Sitzung dauerte bis in den späten Abend hinein
Am Freitag ist der Andrang im Bundesrat wegen Dörfler enorm: Um 9 Uhr nimmt er auf seinem Sitz in der letzten Reihe Platz – dann wird er unter einem Blitzlichtgewitter angelobt. Routiniertes Händeschütteln mit einem belustigten Vizekanzler Michael Spindelegger – zwei Stunden später die erste Rede: Anlässlich des Besuchs des Präsidenten des „Ausschusses der Regionen“, dem Katalanen Ramon Luis Valcarcel Siso, gesteht Dörfler: „Ich bin Katalane.“ Sei er doch Fan des FC Barcelona.
So lustig ist es nicht lange: Der Bundesrat hakt am Freitag bis in den späten Abend 31 Tageordnungspunkte ab.

Gerhard Dörfler im Interview: "PKW statt Formel 1"

ÖSTERREICH: Sie wollten den Bundesrat abschaffen – jetzt sitzen Sie drin.
Gerhard Dörfler: Ich habe damals eine Idee meiner Salzburger Kollegin Gabi Burgstaller unterstützt. Jetzt befinde ich mich halt in einer neuen Lebensphase.
ÖSTERREICH: Geht Ihnen die Macht ab?
Dörfler: Bisher fuhr ich Formel 1 – jetzt habe ich einen Pkw mit Bremsen. Aber mein Enkel sagt: „Vorher warst du Chef von Kärnten – jetzt bist du mein Chef.“ Das ist doch auch was wert.

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