Eine Traumquote bescherten die Bundespräsidentschaftskandidaten dem ORF.
Es war das große Finale im Fernsehwahlkampf. Am Donnerstagabend trafen alle sechs Hofburgkandidaten zur Elefantenrunde aufeinander. Das Zuseherinteresse war enorm: Bis zu 1,2 Millionen Menschen verfolgten die zum Teil heftige Diskussion.
Die Runde war ein Spiegel des bisherigen Wahlkampfes. Griss und Hofer überraschten durch Souveränität. Beide konnten sich mit Dauer der Diskussion steigern. Van der Bellen war bemüht, keinen großen Schnitzer zu machen. Mit seinem Sager vom „Dreier“ im ersten Wahlgang (s. r.) zog er die Lacher des Publikums aber unfreiwillig auf sich.
Mobilisierung: Khol und Hundstorfer angriffig
Dieses Schicksal teilte er mit Rudolf Hundstorfer, der meinte, die Parteibücher vor neuen Postenbesetzungen nicht zu kennen. Er und Andreas Khol zeigten sich angriffig, um noch einmal die eigenen Sympathisanten zu mobilisieren.
Richard Lugner tat das, was er am besten konnte: Er spielte den Kasperl und griff die Regierung an.
Die besten Sager der Kandidaten
- Van der Bellen zur Stichwahl: „Ich rechne damit, dass es einen Dreier gibt – Griss, Hofer und ich selbst.“
- Hofer zu seinen Kompetenzen als Präsident: „Sie werden sich noch wundern, was alles möglich ist.“
- Griss: „Nur eine unabhängige Präsidentin kann verhindern, dass Parteigänger überall ihre Parteifreunde hinsetzen.“
- Hundstorfer: „Ich bin so, wie ich bin. Ich stehe für Sachpolitik. Von mir hören Sie nicht die Schlagzeile von morgen.“
- Khol: „Eine pikante Sache wäre, wenn VdB und ich in die Stichwahl kommen. Wir sind beide Tiroler und haben im selben Gymnasium maturiert.“
- Lugner: „Die Frauen sollen nicht zum Bundesheer. Die haben Kinder zu kriegen, da verlieren sie zu viel Zeit.“