Ein Kommentar von Polit-Blogger Gerald Grosz.
Eine Woche nach der epochalen Ankündigung, nach drei Monaten Horrorinflation endlich die Güte zu besitzen, das Volk zu entlasten, fragen sich Herr und Frau Österreicher: Wo ist unser Geld? Wo sind die 3.000 Euro, die eine sich in ihren Versprechungen verheddernde Regierung großspurig angekündigt hat? Ja, wo ist nun der Zaster, den die Wegelagerer der Bundesregierung durch erhöhte Steuereinnahmen den Leistungsträgern die letzten 100 Tage abgeknöpft haben?
Am siebenten Tage schuf Gott den Menschen und die Regierung einen Fahrplan. Im August bekommt man Brosamen, im September ein wenig und auch im Oktober wird man abgespeist. Und wenn sich kein Mensch mehr an die größte Entlastung aller Zeiten erinnern kann, wird auch kein Schwein mehr nach den verheißenen 3.000 Euro fragen. So lautet zumindest das Kalkül von Kanzler Nehammer und seinem Vizekanzler Kogler.
Die Teuerung frisst hingegen jeden Tag aufs neue ein Loch in die Geldtaschen der Bürger. Jeder Liter Benzin, um Kinder in die Schule zu fahren, an den Arbeitsplatz zu gelangen, lässt Familien jetzt verarmen. Jeder Lebensmitteleinkauf für eine Großfamilie wird eine kaum leistbare finanzielle Hürde. Aber die Regierung hat immerhin einen Fahrplan. Und Fahrpläne haben es eben an sich, dass sie nur aus Verspätungen bestehen.