"Ist mir heute unangenehm"

Ex-Kanzler Kern verrät seinen größten politischen Fehler

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In einem gemeinsamen Interview mit Ex-Vizekanzler Reinhold Mitterlehner gesteht Kern einen seiner größten Fehler. 

Ex-Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) und Ex-Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) sprachen in einem gemeinsamen Interview beim "ORF"-Report Am Dienstagabend über den Umgang mit politischen und wirtschaftlichen Krisen. Moderatorin Susanne Schnabl fragte die beiden aber auch nach ihrem jeweils größten politischen Fehler. 

Kern beginnt und erzählt, dass er sich noch gut an die Diskussionen um die Aufnahme jugendlicher Flüchtlinge aus italienischen Camps erinnern könne. Damals war die Meinung, man habe schon genug genommen gehabt. "Wir haben damals darüber diskutiert, ob wir das brauchen oder nicht", sagt Kern im Interview und fügt hinzu: "Alleine die Diskussion geführt zu haben, ist mir heute unangenehm und ich schäme mich dafür."

Mitterlehner sagt, dass er glaube die Flüchtlingskrise falsch eingeschätzt zu haben. Er hätte geglaubt, dass man das Problem managen und allen möglichst gute und  ausreichende Quartiere zur Verfügung stellen müsse. "Ich habe nicht gesehen habe, dass der Widerstand insgesamt schon so groß anwächst und das hätte man wahrscheinlich schon vorher diskutieren müssen", so Mitterlehner. "Wahrscheinlich hätte auch Deutschland mit uns besser diskutieren müssen, was da passiert uns was für Folgen das sind." 

Auf die Frage, ob Mitterlehner in die Politik zurückkehren würde, antwortet er, dass er ein politisch interessierter Mensch sei, aber eine Rückkehr in die professionelle Politik ausschließe. "Du kannst Bundespräsident werden", schlägt ihm Kern vor. "Da würde ich spenden dafür."

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