Mehr Unwetter- und Hitze-Extreme

Extrem-Klima wird Wahlkampf-Thema

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Wir alle fühlen, wie sich das Klima verändert. Viele leiden darunter. Politiker greifen das Thema auf.

Wien. Das Klima schlägt zurück. Am Wochenende gab es in ganz Österreich Unwetter-Schäden in Millionenhöhe.
  • Verwüstet. Die Steiermark, das Burgenland und Kärnten waren in der Nacht auf Sonntag am schlimmsten betroffen. 12.000 Hektar Land sind verwüstet. Alleine die Landwirtschaft erleidet einen Schaden von drei Millionen Euro. 1.000 Feuerwehrmänner waren im Einsatz.
  • Tausende ohne Strom. Etliche Bäume knickten um und blockierten Straßen. Andere fielen auf Stromleitungen und unterbrachen die Versorgung.
  • Brücke weggerissen. In Rauris (Sbg.) wurde von den Wassermassen eine Brücke weggerissen.
  • Anderes Extrem. An den Tagen zuvor erlebten wir extreme Hitze. Laut Experten könnte es noch der heißeste Sommer aller Zeiten werden.
Alle spüren es. Diese abwechselnden Wetter-Extreme (Hitze und Unwetter) sind typisch für den fortschreitenden Klimawandel. Seit Jahrzehnten bläst die Weltbevölkerung CO2 in die Luft, verursacht dadurch die Erderwärmung – ein Thema, das im Wahlkampf extrem präsent sein wird.
 
hagel unwetter
© Harald Reczek
 
„Fast so dominant, wie es davor Migranten waren“, sagt Polit-Experte Peter Plaikner. Der Grund ist einfach: Wir alle spüren die Konsequenzen. Die Parteien haben alle längst ihre Konzepte dazu in der Schublade.
„Das Wichtigste“. Der Bevölkerung ist Klimaschutz – nicht zuletzt seit den Schülerprotesten mit der Umweltaktivistin Greta Thunberg – ein sehr großes Anliegen. Laut der Research-Affairs-Umfrage für ÖSTERREICH halten 89 % der Bevölkerung das Thema für wichtig. Für 12 % ist es gar das wichtigste.
 

Italien: Zwei Tote nach heftigem Unwetter

 
Noch stärker als bei uns wüteten die Unwetter in Italien. In Fiumicino, einer Gemeinde gleich bei Rom, wehte eine Windböe ein Auto um, schmiss es in einen Kanal. Die Lenkerin (27) hatte keine Chance. „Es ist wie nach einem Krieg“, sagt Bürgermeister Esterino Montino. In Arezzo in der Toskana starb ein Mann (72): Sein Auto wurde von den Wassermassen mitgerissen, seine Leiche fand man daneben.
 
unwetter italien
© dti
 

Klima-Ideen der Parteien: ÖVP will Pendler mit dicken SUVs bestrafen

 
Die Parteien überschlagen sich mit Klima-Ideen: Sogar die ÖVP steigt jetzt voll ein.
 
ÖVP: Pendlerpauschale
 
Im Programm für den ländlichen Raum schlägt die ÖVP eine Reform der Pendlerpauschale vor:"Jemand, der täglich mit der Bahn oder mit einem elektrisch betriebenen Fahrzeug pendelt, bekommt die gleiche Pauschale wie jemand, der mit einem großen SUV fährt. Hier müssen ökologische Aspekte berücksichtigt werden" – SUV – Fahrer sollen also eine geringere Pendlerpauschale erhalten. Eine CO2-Steuer lehnt die ÖVP allerdings ab.
 
SPÖ: Klimaticket

Der Clou der roten ist das Klima-Ticket für Öffis: Für einen Euro pro Tag in einem, für zwei Euro pro Tag in drei Bundesländern – und für drei Euro im ganzen Bundesgebiet soll man fahren können. Das heißt: 1.065 Euro kostet das Ticket fürs ganze Land.
 
FPÖ: E-Autos und Wasserstoff
 
Die FPÖ will zwar die Öffis ausbauen – das war es aber schon mit den Anreizen. Ansonsten setzt Parteichef Norbert Hofer  auf die "Decarbonisierung" – also auf E- und Wasserstoff-Autos.
 
Neos: CO2-Steuer
 
Die Neos wollen anstelle der aktuellen Energiesteuern eine CO2-Steuer einführen. Die würde im Volumen in den nächsten drei Jahren ungefähr dem jetzigen Niveau entsprechen, dann aber ansteigen.
 
Grüne: Öko-Bonus
 
Die Grünen haben das Umwelt-Öffi-Ticket erfunden – jetzt soll CO2 bepreist und das Dieselsteuerprivileg abgeschafft werden. Im Gegenzug winkt ein Öko-Bonus von bis zu 1.000 Euro bei der Einkommenssteuer.
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