Nach Wehsely

Faymann-Vertrauter fordert Häupl-Rücktritt

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Einstiger Parteimanager "bittet" Bürgermeister, seine Nachfolge zu regeln.

In der Wiener SPÖ rumort es noch immer: Der einstige SPÖ-Landesparteisekretär Christian Deutsch, einer der lautesten Parteikritiker der vergangenen Wochen, hat Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) im APA-Gespräch empfohlen, sobald wie möglich zurückzutreten und seine Nachfolge zu klären. "Es ist dies eine Bitte an den Bürgermeister, das selbst zu regeln", beteuerte er.

Derartige Überlegungen anzustellen, dürften nicht als "Majestätsbeleidigung" gewertet werden, befand Deutsch - der durchaus einen zeitlichen Druck ortet. Der Weggefährte und Vertraute von Ex-SPÖ-Kanzler Werner Faymann verwies auf die Wien-Wahl 2020. Die Nachfolge müsse rechtzeitig vor dieser entschieden werden.

Deutsch hat dennoch "Respekt vor seiner Leistung"
 Terminliche Ratschläge, also ob Häupl schon im Vorfeld der Ende der Woche anstehenden SPÖ-Vorstandstagung oder erst später, zum Parteitag im April, das Ruder übergeben solle, wollte Deutsch nicht erteilen. Das solle der Bürgermeister selbst entscheiden: "Das gebührt ihm allein schon aus Respekt vor seiner Leistung."

Je früher, desto besser
Aber: "Je früher, desto besser. Damit wir dann wieder in die Offensive kommen. Wir wollen ja nicht der Opposition eine Freude machen." Die Übergabe solle jedenfalls geordnet verlaufen, eine Kampfabstimmung etwa am Parteitag wäre fatal: "Das will niemand."

Deutsch erwartet sich auch in der Stadtregierung noch weitere Personalrochaden. Diese seien mit dem Rücktritt von (SPÖ-Gesundheitsstadträtin, Anm.) Sonja Wehsely nun zumindest "eingeleitet" worden. Und falls keine weiteren Änderungen im Regierungsteam mehr folgen? Dann hätte Bürgermeister Häupl seine Ankündigung einer "sehr umfassenden" Umbildung nicht wahr gemacht, stellte der frühere Parteimanager klar.

Nötig sei eine solche jedenfalls, meinte Deutsch - mit Blick auf jüngste, für die Wiener SPÖ wenig erfreuliche Umfragen. Laut diesen seien übrigens die Bereiche Gesundheit, Arbeitsmarkt, Bildung oder Integration jene mit dem größten Reformbedarf, versicherte er.
 

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