Für Österreich

Fischer reagiert kühl auf Assad-Lob

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Der syrische Machthaber wünscht sich Österreich als Vermittler.

Bundespräsident Heinz Fischer hat äußerst kühl auf das kürzlich von Syriens Präsident Bashar al-Assad geäußerte Lob für Österreich reagiert. Assad hatte in einem Interview mit dem Hamburger Magazin "Der Spiegel" erklärte: "Deutschland und Österreich haben noch den objektivsten Blick, scheinen am ehesten zu erfassen, was Realität ist." Dazu meinte Fischer am Montag auf dem Flug zu seinem Spanien-Besuch: "Konsequenzen für Österreich würde ich nicht ableiten".

Es sei richtig, so der Bundespräsident, dass Deutschland und Österreich in intensiver und möglichst objektiver Weise die Vorgänge in der Region beobachten. "Wir werden das auch fortsetzen", so Fischer, der Assad 2009 in Wien empfangen hatte. Allfällige Vermittlungsbemühungen müssten aber von außen an Österreich herangetragen werden. Allerdings gebe es mit dem Sondergesandten Lakhdar Brahimi bereits einen offiziellen Vermittler.

Gefragt nach seiner Einschätzung des neuen iranischen Präsidenten Hassan Rohani meinte Fischer, er teile die Auffassung der führenden Persönlichkeiten in Europa, dass dieser anders als sein Vorgänger Mahmoud Ahmadinejad dialogfähig sei. Man sollte diese eröffnete Möglichkeit nicht leichtfertig versäumen, sagte Fischer, der am Rande der UN-Vollversammlung mit Rohani zusammengetroffen war. Es wäre ein Fehler, die Chancen, die sich aus dem personellen Wechsel ergeben, nicht wahrzunehmen. Es sei ihm aber klar, fügte Fischer hinzu, dass der iranische Präsident angesichts der verschiedenen Institutionen im Iran nicht im "luftleeren Raum" entscheiden könne.

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