"So, wie Kurz es tut, kann man nicht mit uns umspringen. Soll er doch schauen, wie er allein regieren kann", so das FP-Urgestein.
Hier das ganze Interview mit Mölzer:
oe24.at: Ist die FPÖ, wie wir sie kennen, jetzt kaputt?
Andreas Mölzer: Totgesagte leben länger – und wurde über das Dritte Lager schon das oft gesagt. „FPÖ ist tot“, war eine Schlagzeile aus den 60ern. Es ist eher alles in Schockstarre. Aber eines ist klar, jetzt muss eine radikale Erneuerung der Partei erfolgen.
oe24.at: Geplant ist, dass Norbert Hofer die Partei übernimmt. Radikal neu genug?
Mölzer: Hofer wäre sicher der Mann für die Fortsetzung der Regierung gewesen. Und er hat auch bei der Bundespräsidentenwahl 2016 Enormes geleistet. Vilimsky ist ein guter Mann, Herbert Kickl ist natürlich ein ausgezeichneter Minister. Es gibt aber auch starke Landesparteiobleute wie Kunasek oder Haimbuchner.
oe24.at: Aber regierungsfähig ist die FPÖ ja wohl nicht.
Mölzer: Empirisch haben Sie sicher recht, eine Regierungsbeteiligung ist jetzt zum dritten Mal krachend gescheitert. Ich will dieses Video gar nicht verteidigen, die Aussagen sind unentschuldbar und inakzeptabel. Aber Tatsache ist, dass man Freiheitliche Regierungsmitglieder immer strenger beurteilt als die anderen. Und wer ist sonst noch so in eine Falle gelockt worden?
oe24.at: Wie soll sich die FPÖ nach so etwas wieder erholen? Die nächsten Wahlen werden doch ein Debakel.
Mölzer: Naja, die Menschen werden wohl jetzt denken, FPÖ-Politiker sind so wie die anderen, nur dass sie vielleicht dümmer sind.
oe24.at: Sehen Die die FPÖ nach der Wahl in der Opposition?
Mölzer: Das weiß ich nicht. Ich würde allerdings meinen Freunden empfehlen, sich sofort aus der Regierung zurückzuziehen. Als Signal an die ÖVP.
oe24.at: Und was soll die FPÖ der ÖVP damit sagen?
Mölzer: Dass man so, wie Sebastian Kurz es tut, mit uns nicht umspringen kann. Soll er doch schauen, wie er allein regieren und allein zurechtkommen kann.