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Der blaue Bruderkrieg

FPÖ-Landeschefs rechnen mit Strache ab

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Mittlerweile wollen alle führenden FPÖler mit ihrem Ex-Chef brechen. Basis gespalten.

Die blaue Geduld mit Heinz-Christian Strache dürfte endgültig aufgebraucht sein. Sämtliche FPÖ-Landeschefs, Herbert Kickl so und so und auch Norbert Hofer wollen das Kapitel Heinz-Christian Strache hinter sich lassen.
 
Die Kritik an ihrem Ex-Parteichef - dem ein Großteil seiner einstigen Parteifreunde nun nach Skandalaussagen im Ibiza-Video, Vorwürfen um Spesen und weiteren Ermittlungen parteischädigendes Verhalten vorwirft -wird immer unerbittlicher. Die Blauen rüsten sich damit auch für den finalen Bruderkampf.
 
Dass der gefallene Ex-FPÖ-Vizekanzler "nie mehr in die FPÖ zurückkann, muss selbst ihm klar sein", sagt ein FPÖ-Mann. Aber, die Freiheitlichen beobachten genau, wie Strache seit Wochen mit unzufriedenen Blauen oder ihm noch loyal gesinnten Wegbegleitern Gespräche führt.
 
Dass Strache mit einer eigenen Liste bei der Wien-Wahl 2020 antreten wolle, sei "evident", sagt ein Ex- Mitstreiter von ihm.
 

Teile der FPÖ Wien scheinen noch Strache-loyal

 
Spaltung. Der Wiener FPÖ-Gemeinderat Karl Baron - mit diesem soll sich Strache seit seinem Fall immer wieder ausgetauscht haben - setzt sich offiziell für eine Rückkehr Straches in die Partei ein: "Wenn es zu keiner Einigung kommt mit Heinz-Christian Strache, wenn man ihm nicht die Möglichkeit gibt, dass er beim Parteitag der Freiheitlichen Partei sich einer demokratischen Wahl stellen kann, dann läuft die Sache tatsächlich aus dem Ruder und dann ist die Spaltung mehr als wahrscheinlich."
 
Tatsächlich dürften einige Wiener Blaue, die angesichts drohender Verluste bei der kommenden Landtagswahl 2020 keine Chancen mehr für eine Politzukunft sehen, damit liebäugeln, sich einer neuen Strache-Partei anzuschließen. Insider gehen davon aus, dass Strache trotz desolatem Image gute "sechs bis acht Prozent erreichen könnte". Die würde er wohl nur auf Kosten der Blauen schaffen. So wie es seinerzeit Jörg Haider mit dem BZÖ gegen die FPÖ geschafft hatte. Haider war damals allerdings Kärntner Landeshauptmann.
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