Nach langem Streit fiel am Montag die Entscheidung: Es wird kein Mandat für Philippa Strache geben.
„Es gibt noch Aufklärungsbedarf – intern wie extern“, erklärte Straches Nachfolger Dominik Nepp am Montagabend nach der Landesparteivorstandssitzung der Wiener FPÖ. Daraus folgt für ihn: „Bis dahin wird es kein Nationalratsmandat von Wien für Philippa Strache geben.“
Den ganzen Montag wurde hinter den blauen Kulissen heftig gestritten. Nachdem die Bundes-FPÖ um Norbert Hofer das „heiße Eisen“, also den endgültigen Bruch mit HC und Philippa Strache, nicht so recht anfassen wollte, lag die Entscheidung, ob Philippa ins Parlament einziehen darf, dann am Montag bei den Wiener Blauen. Die hofften vorab, dem Dilemma noch zu entkommen: Sie versuchten, Philippa über ihren Ehemann Heinz-Christian Strache dazu zu bringen, von sich aus auf den Abgeordnetensitz zu verzichten.
Druck aus Ländern und von Kickl ärgerte die Wiener FPÖ
Nachdem sich die Straches im Mandatsmikado aber nicht bewegten, entschied die Wiener FPÖ nach stundenlangem Poker schließlich, dass der ihr vorgereihte Harald Stefan – lange Jahre ein enger Vertrauter von Strache – sein Landeslistenmandat annehmen wird. Damit kann Philippa nicht nachrücken und steht ganz ohne Mandat da. Statt ihr zieht nun Ricarda Berger (FPÖ) ins Parlament ein.
Die Bergers
Sie ist im Übrigen auch eine Hälfte eines blauen Politpaares: Ihr Mann Stefan Berger ist Wiener Gemeinderat und Chef der FPÖ-Favoriten.
Unruhe in den Poker um Philippa Strache brachten gestern Herbert Kickl und die westlichen FPÖ-Länder. Dass sie so heftig Druck für einen Ausschluss von Philippa machten, stieß den Blauen in der Hauptstadt sauer auf. Das deutete Nepp dann auch an: „Mit der Entscheidung folgen wir auch einer starken Willensbildung des Bundesparteivorstandes.“