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Spesenaffäre

FPÖ will von Strache 580.000 Euro

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Kurz vor der Wien-Wahl wird es in der Spesenaffäre so richtig grimmig für Strache.     

Wien. Denn am Donnerstag platzte die Nachricht, dass die Polizei in Sachen Spesenaffäre Straches Konten öffnen will. Laut dem „Anlassbericht“ des Bundeskriminalamtes nennen die Ermittler eine Schadenssumme von 580.832,82 Euro. Wobei noch gar nicht alles aufgearbeitet sei. Was bedeutet: Der Schaden könnte auch höher liegen.
 
Belegwaschmaschine. Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp will von Strache jedenfalls dieses Geld zurückfordern, sollte er es unrechtmäßig abgerechnet haben. „So wie es sich jetzt herausstellt, ist es hier seit 2006 zu einer Belegwaschmaschine gekommen“, so Nepp, der ­offen mit einer riesigen Klage drohte.
 
Es droht Haft. Die Staatsanwaltschaft ermittelt ­wegen des Verdachts der Untreue gegen Strache, seine Gattin Philippa, gegen eine Ex-Mitarbeiterin und zwei ehemalige Leibwächter. Strache habe private Ausgaben über Scheinbelege an die Partei weiterverrechnet, ein Ex-Leibwächter belastet Strache. Deshalb will die Polizei auch die Kontoöffnung.
 
Für alle Genannten gilt die Unschuldsvermutung.
 

Das sagt Strache: »Nepps Versagen jetzt belegt«

Gegenüber ÖSTERREICH weist Heinz-Christian Strache alle Vorwürfe zurück.
 
Wien. Strache schiebt alles auf Ex-Leibwächter und Hauptbelastungszeugen R.: „Mit seinen mutmaßlichen Scheinrechnungen hat er offensichtlich ohne mein Wissen ein System in der FPÖ etabliert, wo er sich bereichern konnte (...). Inwieweit (...) Finanzreferent Dominik Nepp hiervon Kenntnis hatte oder warum er die eingereichten Belege von R. mir niemals in all den Jahren zur Prüfung vorgelegt hat, belegt zumindest dessen Versagen bzw. seine nicht ordnungsgemäß gelebte Prüfverantwortung.“
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