Jetzt drohen Klagen aus Wien und harter Widerstand der Wirtschaft.
Der Wiener Lobautunnel wird nicht gebaut. Wie Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) am Mittwoch bei einer Pressekonferenz bekannt gab, wird die Lobau-Autobahn mit ihrem Tunnel durch ein Naturschutzgebiet nicht weiterverfolgt. Die Nordostumfahrung, also der Lückenschluss der Außenring-Schnellstraße S1, wird in geplanter Form somit nicht kommen. Die dazugehörige Spange der S1 könnte aber errichtet werden.
Die S34 im niederösterreichischen Traisental wird ebenfalls nicht in der geplanten Form umgesetzt. Gewessler betonte, dass alle Experten sagen: "Mehr Straßen bedeutet mehr Autos, mehr Straßen führen zu mehr Verkehr."
Die Verkehrsministerin hatte im Sommer alle Neubauprojekte der Asfinag zumindest bis zum Herbst vorläufig auf Eis gelegt, um sie auf ihre Vereinbarkeit mit den Zielen des Regierungsprogramms zu überprüfen. In Wien und in Niederösterreich war hier die S1 mit dem Lobau-Tunnel und der Spange in die Seestadt Aspern betroffen. Umstritten ist vor allem der 8,2 Kilometer lange Tunnel unter der Donau und der Lobau, gegen den Umweltschutzgruppen seit Jahren protestieren.