Ex-Steuerberater behauptet, KHG habe seinen Diplomatenpass behalten.
Showdown vor Gericht – Grasser gegen seinen Steuerberater . Am Dienstag kam der geklagte Berater Peter Haunold selbst zu Wort, erklärte die Veranlagung der Grasser-Millionen: „Ziel war, eine möglichst steuereffiziente Struktur zu schaffen.“ Grasser habe gut Bescheid gewusst über das Gewirr aus Stiftungen und Gesellschaften in Steueroasen. Ebenso über mögliche Risiken.
Konkret geht es um 4,3 Mio. Euro an Meinl-Vertriebsprovisionen, die Grasser in Österreich wohl versteuern hätte müssen. Das sei aber nicht passiert. KHG behauptet, nur getan zu haben, was sein Steuerberater vorgeschlagen hatte. Pikant: Grasser soll seinen Diplomatenpass nach der Amtszeit als Finanzminister behalten haben – er verwendete ihn bei einer Stiftungsgründung, so Haunold.
Grassers Verteidigung wollte Prozesspause
Dann ein Schlagabtausch: Grassers Anwalt, Ex-Justizminister Dieter Böhmdorfer, stellt einen Antrag auf Prozessunterbrechung. Haunolds Anwälte stellen einen auf Abweisung der Klage, dann wollen sie mehr Zeugen. Doch der Prozess geht weiter.
Hintergrund
Grasser wirft Haunold Falschberatung während seiner Tätigkeit bei der Meinl Bank vor. Neun Millionen Euro sind in ein kompliziertes Stiftungsgebilde geflossen. Deshalb wird in einem Strafverfahren gegen den Ex-Finanzminister ermittelt. Ihm drohen Millionenstrafen, es gilt die Unschuldsvermutung. Grasser will vorsorglich Schadenersatz von Haunold, sollte ihm Steuerbetrug nachgewiesen werden.
Am Donnerstag geht der Prozess weiter. Als Zeugen sind Grassers Ehefrau Fiona und Bankier Julius Meinl V. geladen.
(küe)
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© ÖSTERREICH-Artner
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