Auch am Freitag traf kein einziger Flüchtling in Spielfeld ein.
Der Generaldirektor für öffentliche Sicherheit, Konrad Kogler, hat sich am Freitag den Fortschritt beim Bau des Grenzmanagementsystems in Spielfeld angesehen. Die vier Meter hohen Zäune in der Kernzone waren fertig, nun folgen noch weitere Container für die Registrierung sowie das Aufstellen von Drehkreuzen, Personen- und Gepäckkontrollstellen. Bis Jahresende soll alles betriebsbereit sein.
Einreise für 11.000 Menschen in einer Stunde
Die Einreisestelle für Flüchtlinge soll sukzessive in Betrieb gehen und bis 11.000 Menschen in 24 Stunden empfangen, registrieren und kontrollieren, sagte Kogler. Mit dem Leitsystem könnten 100 Prozent der Einreisenden überprüft werden. Bildschirme mit Symbolen und Uhren sowie Informationen in mehreren Sprachen wie etwa Farsi, Arabisch und Englisch sollen den Flüchtlingen mehr Orientierung als bisher bieten.
Laut Projektleiter Josef Reich ist in Sachen Lücken im Zaun auch noch nicht das letzte Wort gesprochen. Mit Winzer Erich Polz glaube er, sich noch einigen zu können. Landespolizeidirektion Josef Klamminger führe persönlich auch noch Gespräche mit Anrainern, die sich gegen den Zaun wehren. Konkret gehe es um 210 Meter auf Polz Gründen sowie um acht Meter beim Grazer Ex-ÖVP-Stadtrat Helmut Strobl. Sollte man sich mit Polz doch noch einigen, schloss Reich jedenfalls Rodungen bei Weinstöcken aus.
2,5 Meter hoher Zaun
In punkto Zaun zeigte sich Reich überzeugt, dass die 2,5 Meter ihren Zweck erfüllen werden. Dass sie leicht zu überwinden seien, glaube der Projektleiter nicht, weil das vorliegende Werk im Vergleich zu einem gewöhnlichen Maschendrahtzaun wackeliger konstruiert ist und unten nachgibt. Das mache ein Klettern schwieriger: "Außerdem ist ein einzelner, der über den Zaun will, kein Problem, den fangen wir schon ein. Bei mehreren Flüchtlingen hilft der Zaun auch mit 2,5 Metern", versicherte Reich.
Keine Flüchtlinge
Am Freitag waren in Spielfeld - wie schon am Mittwoch und am Donnerstag - keine Flüchtlinge angekommen. Mit Jahresbeginn sollen alle Schutzsuchenden in Spielfeld mit Foto und Fingerabdrücken registriert werden. Mit Metalldetektoren werden die Flüchtlinge und ihr Gepäck auf mögliche unerlaubte Gegenstände kontrolliert. Je Container werden zwei Registrierungsplätze eingerichtet. In den dahinterliegenden Zelten des Roten Kreuzes werden die Menschen wie bisher versorgt, bekommen zu Essen und können sich ausruhen. Das Fassungsvermögen der Zelte bleibt mit etwa 4.000 gleich wie in den Wochen zuvor.