Wechselt der Bundeskanzler nach der Wahl ins Außenamt? Der Sprecher von Alfred Gusenbauer dementiert das "von der ÖVP lancierte Gerücht".
Bundeskanzler Alfred Gusenbauer wollte am Mittwoch nicht konkret auf die von der ÖVP lancierten Gerüchte eingehen, wonach er nach der Wahl in einer neuen Regierung Außenminister werden könnte. Er wolle sich aus der Innenpolitik heraushalten. "Was mich aber sicher weiter interessieren wird, sind die internationale Politik und die Privatwirtschaft", betonte ein sichtlich entspannter Gusenbauer.
Kanzler-Sprecher wurde konkreter
Für Bundeskanzler Alfred
Gusenbauer ist das von der ÖVP lancierte Gerücht "unwahr, stillos und
entspringt der Sudelküche", erklärte Gusenbauer-Sprecher Stefan Hirsch am
Mittwochnachmittag. "Das Kapitel Innenpolitik ist für ihn nach der Zeit als
Bundeskanzler abgeschlossen", stellte der Gusenbauer-Sprecher klar.
Mögliche Tätigkeitsbereiche seien dann die Europa-Politik oder die internationale Politik bzw. die Privatwirtschaft. Mit dieser Frage habe sich der Bundeskanzler aber bisher noch nicht auseinandergesetzt, sagte Hirsch.
ÖVP-Verdacht!
ÖVP-Generalsekretär Hannes Missethon hatte
zuvor den Verdacht geäußert, dass der Gusenbauer-Freund und Geschäftsmann
Martin Schlaff den SPÖ-Vorsitzenden Werner Faymann unter Druck setzen
könnte, um Gusenbauer in einer künftigen Regierung zum Außenminister zu
machen.
Bures weist Angriffe zurück
SPÖ-Bundesgeschäftsführerin
Doris Bures wies die Angriffe Missethons auf Faymann entschieden zurück. Die
Vergabe von Regierungspositionen sei für die SPÖ derzeit kein Thema. "Wie
der Schelm denkt, so ist er", gab sie den Vorwurf zurück. Das gleiche
gelte auch für die Vermutung Missethons, dass Schlaff den Wahlkampf der SPÖ
mitfinanziert habe. "In bisher jedem Wahlkampf hat uns die ÖVP
irgendwelche Geldflüsse unterstellt. Noch immer haben sich diese
Unterstellungen als falsch erwiesen", sagte Bures, die betonte, dass
die SPÖ ihren Wahlkampf aus eigenen Mitteln, mit Unterstützung aller
Mitglieder und aller Neben- und Landesorganisationen finanziere. In der ÖVP
sei das offensichtlich anders.