ÖSTERREICH-Umfrage

Gusenbauer überholt Molterer bei Sympathiewerten

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Der beliebteste Minister ist Landwirschaftsminister Pröll. Er gewann neun Prozentpunkte bei den Sympathiewerten und hat nun plus 27 %.

Das neue Polit-Barometer hat einen strahlenden Sieger und einen stillen Gewinner: Umweltminister Pröll wird der neue Liebling, Kanzler Gusenbauer überholt Vize Molterer.

Mit immer größerer Spannung erwarten die politischen Beobachter im Land jeden zweiten Sonntag ÖSTERREICH: Wie ein Seismograf zeichnet das Minister-Barometer des Gallup-Instituts die politischen Erdbeben in der Regierung nach – und es bebt gewaltig.

Wechsel an der Spitze
Erstmals seit Beginn der Großen Koalition gibt es eine neue Nummer eins im Minister-Ranking: Völlig überraschend hat Umweltminister Josef Pröll die seit Start klar führende Außenministerin Ursula Plassnik eingeholt.

Während Plassnik seit Wochen leicht abbaut, legte Pröll mit dem ständig steigenden Umweltbewusstsein der Wähler als Rückenwind allein in den letzten zwei Wochen um neun Prozent zu.

Kein Minister ist derzeit auch nur annähernd so beliebt wie der ständig grinsende schwarze Kronprinz.

Pröll punktete im letzten Monat gleich doppelt: Als Minister mit dem immer ­populärer werdenden Thema Umwelt (wobei die Wähler ihm das Versagen der heimischen Umweltpolitik offenbar nicht übel nehmen) – und als aufmüpfiger ÖVP-Vize, der zuletzt bewusst gegen die Parteilinie sogar die Offenlegung der Politiker-Gagen forderte. Allein dieser Sager dürfte Pröll an die Spitze des Minister-Barometers katapultiert haben.

Molterer unter Druck
Der Jubel für Pröll bringt zunehmend Vizekanzler Molterer unter Druck. Der nach seinen im Eiltempo beschlossenen Budgets so populäre ÖVP-Chef gerät derzeit von Monat zu Monat stärker ins Minus – zuletzt sogar gleich um fünf Prozent. Damit wird "Kronprinz" Pröll immer stärker zum Strahlemann der Schwarzen.

Gusi lächelt wieder
Für Polit-Beobachter besonders spannend ist der Aufstieg des Kanzlers im Regierungs-Barometer. Vor fünf Monaten noch mit minus 15 Prozent hoffnungslos Letzter im Barometer hat Alfred Gusenbauer in dieser Woche erstmals seinen Vize Molterer überholt – und sich endlich im Plus-Bereich etabliert. Woche für Woche legt der Kanzler derzeit – beraten von seinem neuen "Spin-Doktor" Stefan Pöttler – ein Prozentpünktchen zu. Politologe Peter Filzmaier erkennt darin einen ­klaren Trend: "Gusenbauer wurde nach seinem Antritt von der Öffentlichkeit und der ÖVP unterschätzt. Seine Positionierung als Kanzler für alle Österreicher greift zunehmend."

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