Ex-Kanzler Gusenbauer wird für den SPÖ-Wahlkampf immer mehr zum Klotz am Bein.
Die Korruptionsaffäre rund um Tal Silberstein ist für die SPÖ noch nicht ausgestanden. Grund: Enge (Geschäfts-)Verbindungen zu dem von der SPÖ gefeuerten Berater hat nach wie vor Alfred Gusenbauer. Er war es auch, der Silberstein Kern als Berater ans Herz gelegt hatte. Der Ex-Kanzler ist immer noch für die Partei tätig, etwa als Präsident des Renner-Instituts. Wie ÖSTERREICH berichtete, soll er nun sogar überlegen, alle Parteiämter niederzulegen.
Malta: Laut Profil ist Gusenbauer nicht geschäftsführender Direktor einer maltesischen Gesellschaft von Silberstein, der Novia Management limited. Malta wird als Firmensitz oft gewählt, um die anfallenden Steuern möglichst niedrig zu halten – keine gute Optik für einen Sozialdemokraten.
Kanada: Alfred Gusenbauer ist zudem als beratender Direktor der kasachischen Bergbaugesellschaft Gabriel Resources limited tätig, an der Silbersteins Geschäftspartner Beny Steinmetz beteiligt ist. Dabei geht es um das Schürfen von Gold und Diamanten. Steinmetz galt als reichster Mann Israels.
Rumänien I: Die Gabriel Resources limited brachte eine 4,4-Milliarden-Euro-Schadenersatzklage gegen Rumänien ein. Grund ist ein gescheitertes Goldminen-Projekt in Siebenbürgen. Die Klage wurde bei einem Schiedsgericht eingebracht – also jener Institution, gegen die die SPÖ im Zuge von TTIP und CETA kämpft.
Rumänien II: Ebenfalls in Rumänien läuft, so Profil, eine 145-Millionen-Euro-Klage gegen 23 Personen, darunter Silberstein und Steinmetz. Mittelpunkt der Affäre ist Paul-Philippe Hohenzollern, der Liegenschaften unrechtmäßig restituiert bekommen haben soll. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Kanzler Kern will sich mit Gusenbauer aussprechen
Kanzler Christian Kern will sich mit Gusenbauer, gegen den es keine Verdachtsfälle gibt, über seine Geschäfte und Ämter austauschen. Darüber hinaus gibt es keinen Kommentar aus der SPÖ.