ÖSTERREICH-Interview

Häupl erteilt Rot-Blau eine klare Absage

Teilen

Michael Häupl, Bürgermeister von Wien und SPÖ-Vizechef, hält nichts von den neuen rot-blauen Flirts von diversen Länderfürsten.

Nachdem mehrere rote Landesgruppen eine Koalition mit der FPÖ nicht ausschließen wollen, spricht SPÖ-Grande Michael Häupl ein Machtwort.

ÖSTERREICH: Ihre Salzburger Kollegin Gabi Burgstaller schließt eine Koalition mit der FPÖ nicht aus. Auch andere SPler in den Ländern verlieren ihre Berührungsängste zur FPÖ. Wie stehen Sie dazu?
Michael Häupl: Keiner meiner Kollegen aus den Bundesländern wünscht eine rot-blaue Koalition oder strebt sie an. Und um richtigzustellen: Gabi Burgstaller hat lediglich gemeint, mit allen Parteien in Salzburg eine geordnete Gesprächsbasis suchen zu wollen.

Burgstaller sagt explizit, dass sie sich nach der Salzburg-Wahl die Zusammenarbeit mit jeder Partei vorstellen könne.
Eine Zusammenarbeit bei einzelnen Aspekten ist nicht mit einer Koalition gleichzusetzen. Auch ich bin für eine ordentliche Gesprächsbasis mit allen Parteien. Eine Koalition mit den Blauen in Wien schließe ich aber kategorisch aus.

Schließen Sie eine rot-blaue Koalition auch für die anderen Bundesländer aus bzw. für den Bund?
Na selbstverständlich. Aus den Gesprächen mit meinen Parteifreunden aus den Ländern weiß ich, dass das niemand will. In dieser Sache herrscht Einigkeit in der SPÖ. Und wieso soll ich mich zu einer anderen Koalition auf Bundesebene äußern? Die neue Regierung hat gerade erst mit ihrer Arbeit begonnen - und die erledigt sie mit Bravour.

Koalitionen mit der FPÖ werden im Vorhinein kategorisch abgelehnt – das ist keine Ausgrenzung?
Wir grenzen niemanden aus. Tatsache ist doch, dass mit der FPÖ inhaltlich zum überwiegenden Teil keine Gemeinsamkeiten bestehen. Und deswegen: Mit dieser FPÖ wird es keine Koalition geben - das gilt weiterhin auf Landes- und Bundesebene. Wir werden uns auch von niemandem eine Zwangsehe einreden lassen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.