Ab 2011 sollen neue Ökosteuern drei Milliarden Euro in die leeren Staatskassen spülen. Für den Einzelnen wird das ein sehr, sehr teurer Spaß.
In Etappen ließ die ÖVP zuletzt die Katze aus dem Sack: Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner verkündete für das Jahr 2011 eine Erhöhung der Mineralölsteuer um 5 Cent, ab 2012 um 10 Cent pro Liter – eine Maßnahme, die laut Mitterlehner eine Milliarde Euro Einnahmen bringen soll. Und die die Autofahrer schwer belasten wird: Beim heimischen „Otto Normalverbraucher“, dessen Vehikel 7 Liter pro 100 km verbraucht und der den Durchschnittswert von 13.500 km pro Jahr im Auto zurücklegt, ergibt das in der ersten Stufe ab 2011 etwa 47 Euro mehr pro Jahr, ab dem Jahr 2012 wären es dann schon 94 Euro. Der ökologische Lenkungseffekt ist anhand der ÖSTERREICH-Beispiele klar sichtbar: Ein Vielfahrer mit einem Sprit-Schluckspecht würde 169 Euro draufzahlen.
Die Mehrkosten
VIERKÖPFIGE FAMILIE: |
SINGLEHAUSHALT WIEN:
Wohnung mit 60 m2, Gasheizung, Warmwasser und ca. 9.400 kWh/Jahr: + 62
Euro |
PENDLERFAMILIE:
Reihenhaus, Energieverbrauch 24.000 kWh: + 144 Euro |
Gerechnet mit MöSt-Erhöhung um 5 Cent pro Liter und CO2-Steuer auf Gas.
CO2-Abgabe macht das Heizen empfindlich teurer
Noch etwas unklar
ist die Auswirkung der nächsten Maßnahme, die diese Woche ein VP-Minister
verkündete: Umweltminister Nikolaus Berlakovich will pro Tonne CO2, die beim
Verbrauch fossiler Brennstoffe für alles außer fürs Autofahren anfallen 20
bis 30 Euro einheben. Beim Gaspreis hieße das eine Verteuerung um bis zu
6 Cent pro Kubikmeter.
Insgesamt sollen beide Maßnahmen bis zu drei Milliarden Mehreinnahmen bringen – weil die Ausgleichszahlungen für sozial Schwache in beiden Fällen noch höchst nebulös sind, droht jetzt die SPÖ mit einem Veto gegen die neuen Ökosteuern.