Lehrerausbildung

Heftige Kritik am "Einheitslehrer"

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Internationale Lehrervertreter warnen vor dem "Diktat von Bologna".

Die derzeit vom Unterrichtsministerium angedachte Gleichstellung der Pädagogenausbildung vom Kindergarten bis zu Schulen mit Maturaabschluss wird nicht von allen Betroffenen als "Upgrade" verstanden. Lehrervertreter aus Österreich, der Schweiz und den deutschen Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg warnen im Rahmen ihrer heute, Donnerstag, veröffentlichten "Internationalen Münchner Erklärung zur Lehrerbildung" vor dem  "Diktat von BOLOGNA". Demnach führe das "Einsparmodell Einheitslehrer" zwangsläufig "zu einer Absenkung des Ausbildungsniveaus".

"Lehrer, die alles ein wenig können, können nichts hervorragend", heißt es u.a. in der zehn Thesen umfassenden Erklärung, die gemeinsam von der Österreichischen Professoren Union (ÖPU), dem Kantonalen Mittelschullehrerinnen- und Mittelschullehrerverband St. Gallen (KMV), dem Philologenverband Baden-Württemberg (PHV BW) und dem Bayerischen Philologen Verband (BPV) erarbeitet wurde. "Mancher Bildungspolitiker wünscht sich offenbar den billigen Einheitslehrer, der nach kurzer Ausbildung universell einsetzbar sein soll", wird Bernd Saur, Vorsitzender des PHV BW, in einer Aussendung zitiert. Stattdessen, so heißt es in einer These, erfordern unterschiedliche Bedürfnisse der Schüler "eine zielgruppenspezifische Ausbildung der Lehrer".

Farce
Gerhard Riegler, Vorsitzender der ÖPU, ortet "angesichts eines drohenden Lehrermangels" in der "angekündigten Auswahl" der "Besten für die Lehramstsstudien" eine Farce. Politiker würden "das Ansehen des Lehrberufs mit Füßen treten". Gefordert sei daher, so die vier Lehrervertretungen, "eine Renaissance gesellschaftlicher Wertschätzung des Lehrberufs ebenso wie eine attraktive Entlohnung". Nur dann könnten junge Menschen wieder für den Lehrberuf gewonnen werden.

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