So laufen Corona-Maßnahmen im Bildungsbereich

Heinz Faßmann: ''Matura wird um zwei Wochen verschoben''

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Im Interview mit der Tageszeitung "Österreich" berichtet der Bildungsminister wie die Schulschließungen laufen und was mit der Zentralmatura geschieht.

ÖSTERREICH: Wie läuft die Schließung der Schulen?

Heinz Faßmann: Wir haben am Montag das System heruntergefahren von 100 auf 2 bis 3 Prozent, die es jetzt noch benutzen. Wir sagen ja immer, das Bildungssystem ist so verkrustet. Aber wenn es drauf ankommt, dann machen Lehrer, Eltern und Schüler mit. Das erfüllt mich mit Optimismus.
 
ÖSTERREICH: Wie sind die Rückmeldungen von Eltern und Lehrern?

Faßmann: Wir haben 300 Lehrer und 500 Eltern befragen lassen. Es zeigt sich: Es wird verstanden, warum wir diese Maßnahmen setzen. Und: Die Kommunikation zwischen Lehrern und Schülern funktioniert.
 
ÖSTERREICH: Halten sich die Lehrer daran, nur  Wiederholungen als Arbeitsaufträge zu vergeben und keinen neuen Stoff?

Faßmann: Ich möchte jedenfalls noch einmal in Erinnerung rufen: Die Zeit jetzt dient der Vertiefung. Das kommt vor der Erweiterung des Lernstoffes.
 
Sind die Schulen nach Ostern wieder offen?

Faßmann: Das hängt von der weiteren Entwicklung der Epidemie ab. Hoffentlich zeigt sich am Wochenende, dass die Maßnahmen greifen. Dann wissen wir mehr und können die Situation besser abschätzen.
 
Wie geht es mit den Maturanten weiter?

Faßmann: Denen möchte ich die Sorge nehmen, dass die Matura vor der Tür steht. Wir werden die Matura auf alle Fälle um zwei Wochen verschieben. Es wird  keinen schriftlichen Termin vor dem 18. Mai geben.
 
ÖSTERREICH: Was bedeutet das für die Präsentation der Vorwissenschaftlichen Arbeiten?

Faßmann: Die werden im Rahmen der mündlichen Matura präsentiert.
 
ÖSTERREICH: Werden die Aufnahmeprüfungen an den Universitäten dann auch verschoben?

Faßmann: Ja, das wird von mir zentral koordiniert.
 
ÖSTERREICH: Sie haben im System Schulärzte, die jetzt wenig zu tun haben und an anderer Stelle gebraucht werden könnten..

Faßmann: Deswegen übergeben wir die 500 Schulärzte den Landessanitätsdirektionen. Sie können dort im medizinischen Bereich tätig sein, bei Testungen helfen oder die Hotlines verstärken. Die Schulpsychologen bieten wir „Rat auf Draht“ an. Die Zeit zuhause kann auch einen Zeit der Anspannung sein. Da ist es gut, wenn es psychologische Begleitung gibt.
 
ÖSTERREICH: Sie sind auch für die Forschung  zuständig. Unterstützen Sie die Erforschung des Corona-Virus?

Faßmann: Der Forscher Josef Penninger hat bereits bei SARS-Erkrankungen geforscht und testet jetzt bereits Mittel, um die Krankheit zu heilen. Es wird bereits am Patienten getestet und wir unterstützen das finanziell und logistisch. Zahlen kann ich dazu noch keine nennen. 
 

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