Norbert Wess Walter Meischberger Karl-Heinz Grasser

Grasser-Prozess, Tag 8

Hochegger gesteht Falschaussage

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Die Befragung Hocheggers, der Grasser schwer belastete, wird heute fortgesetzt.

Der Viertangeklagte im Grasser-Prozess, der frühere Lobbyist Peter Hochegger, ist heute Dienstagvormittag weiter von Richterin Marion Hohenecker befragt worden. Hochegger bestätigte sein Schuldeingeständnis, das er bereits vor Weihnachten im Prozess abgelegt hatte. Für ihn gehe es darum, "meine Schuld einzugestehen", sagte er. "Ich muss mich in den Spiegel schauen."
 

Schuldeingeständnis wichtig

Im Umgang mit seiner Vergangenheit sei es für ihn wichtig, seine Fehler einzugestehen und sich dazu zu bekennen, erläuterte Hochegger. Bei ihm sei im Jahr 2010 ein Burn-out konstatiert worden, in der Folge habe er einen "Lernprozess" eingeleitet und sich mit Yoga und Meditation beschäftigt. In seinen bisherigen Einvernahmen, auch vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss, habe er, Hochegger, sich allerdings immer als strafrechtlich unschuldig präsentiert, hielt ihm Richterin Hohenecker vor. Durch seine neue Verantwortung belaste er auch andere. "Das liegt in der Natur der Sache", meinte Hochegger trocken. Er habe auch in einem Medienverfahren und im parlamentarischen U-Ausschuss diesbezüglich nicht die Wahrheit gesagt.
 
Hochegger hatte vor Weihnachten im Prozess ein Teilgeständnis abgelegt. Er habe durch einen Bankberater erfahren, dass der damalige Finanzminister Karl-Heinz Grasser (FPÖ/ÖVP) bei der Privatisierung der Bundeswohnungen von einem Millionenhonorar der Immofinanz für ihn und Walter Meischberger auch einen Teil bekommen habe. Grasser habe 2,4 Mio. Euro von dem Geld bekommen. Dadurch sei er mitschuldig geworden an Untreue und Korruption, bekannte Hochegger. Grasser bestreitet das.
 

Aussagen von 2012

Richterin Hohenecker hielt dem Angeklagten ausführlich seine Aussagen vom Februar und Mai 2012 vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss vor. Damals war Hochegger von Abgeordneten zu den Lobbying- bzw. Beratungstätigkeiten seiner Agentur u.a. für die Telekom Austria, die Novomatic, die Raiffeisen Centrobank und die Immofinanz befragt worden. Hochegger bestätigte im wesentlichen seine damaligen Aussagen.
 
Dabei wurde auch eine Liste von Politikern oder ehemaligen Politikern vorgetragen, die bei Hocheggers Agentur angestellt waren oder Honorare bekamen - darunter der frühere Innenminister und ÖVP-EU-Abgeordnete Ernst Strasser, der 100.000 Euro jährlich erhalten habe, und der frühere SPÖ-Nationalratsabgeordnete Kurt Gartlehner, der monatlich 3.000 Euro erhalten habe und für bestimmte Aufgaben noch dazu Honorare. Über Gartlehner sei - erfolgreich - ein Personalvorschlag für die Telekom-Control-Kommission gemacht worden, der von Hocheggers Kunden, der Telekom Austria, gekommen war, schilderte Hochegger. Die Telekom Austria habe jemanden in dieser Position haben wollen, mit dem sie reden könne.
 
Auch weitere Namen auf Hocheggers Pay-Roll wurden genannt, darunter Ex-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer, Peter Schieder und Karl Blecha auf SPÖ-Seite sowie der frühere Christgewerkschafter (FCG) und Betriebsrat bei der Telekom Austria, Franz Kuzin, der 140.000 Euro bekommen habe. Strasser habe bei einem Projekt für die bulgarische Regierung mitgearbeitet, es sei um das Image Bulgariens in anderen EU-Ländern gegangen. Bei einem gemeinsamen Abendessen mit dem damaligen bulgarischen Premier habe Strasser seine Recherche-Erkenntnisse mitgeteilt, das sei der Grund gewesen, warum man den Auftrag erhalten habe.
 

Zusammenarbeit mit Meischberger

Detailreich wurde auch die Zusammenarbeit Hocheggers mit dem - nun mitangeklagten - Walter Meischberger dargestellt. Meischberger habe ihm einen Auftrag der Raiffeisen Centro Bank (RCB) gebracht, bei dem Meischberger wegen seiner Nähe zum Finanzminister nicht im Vordergrund habe stehen wollen, so Hochegger. Die RCB habe damals "die Nähe zum Finanzminister und zur ÖIAG gesucht", er sei dann der Partner der RCB gewesen - während die RCB gewusst habe, dass Meischberger im Team sei und die Aufgaben erledige.
 
Von insgesamt drei Aufträgen von der RCB sei einer der Post-Börsegang gewesen. Von der Honorarsumme für Hochegger habe Meischberger zwei Drittel erhalten. Beim Post-Börsegang seien 150.000 Euro des Honorars als Kapitaleinlage für die Valora Solutions verwendet worden, an der Meischberger, Grasser und Hochegger jeweils ein Drittel gehalten hatten.
 
Weitere Politiker bzw. Ex-Politiker auf Hocheggers Pay-Roll waren laut seinen Aussagen Ex-Vizekanzler Hubert Gorbach (FPÖ/BZÖ), Ex-Infrastrukturminister Matthias Reichhold (FPÖ) und die ehemalige Grünen-Abgeordnete Monika Langthaler.
 
Einige Mitarbeiter und sein eigener Bruder Paul seien sehr skeptisch zu seiner engen Zusammenarbeit mit Meischberger gewesen, er habe sich aber über deren Zweifel hinweggesetzt und argumentiert, dass alles von Vorteil für die Agentur sei, sagte Hochegger.
 

 

Hochegger: "Eins und eins macht zwei"

Der frühere Lobbyist Peter Hochegger hat am Dienstag erneut Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser (FPÖ/ÖVP), Walter Meischberger und Ernst Plech belastet. Hochegger erläuterte in der Befragung durch Richterin Marion Hohenecker, wie er erfahren habe, dass die entscheidende Information bei der Privatisierung der Bundeswohnungen von Grasser gekommen sei. Grasser habe dafür 2,4 Mio. Euro kassiert.

"Eins und eins macht zwei", so Hochegger unter Berufung auf seine zwei Vorbringen: Erstens habe ein Bankberater aus Liechtenstein ihm erzählt, dass eines der drei liechtensteinischen Konten Grasser zuzuordnen sei. Und zweitens habe ihm Meischberger im Jahr 2007 bei einem gemeinsamen Aufenthalt auf Ibiza, als er sich für das äußerst lukrative Buwog-Projekt bedankt habe, gesagt: "Ohne Karl-Heinz hätten wir das nicht geschafft".

Dadurch sei ihm klar geworden, dass die entscheidende Information im eigentlich geheimen Bieterverfahren um die Bundeswohnungen (Buwog u.a.) von Grasser gekommen sei, der diese an Meischberger weitergegeben habe, von dem er, Hochegger, sie dann Anfang Juni 2004 an den damaligen Immofinanz-Chef Karl Petrikovics weiterleitete. Die Info lautete, dass das Österreich-Konsortium - mit Immofinanz, Raiffeisenlandesbank OÖ u.a. - mehr als 960 Mio. Euro bieten müsse, um den Zuschlag für die Bundeswohnungen zu erlangen. Dass es sich dabei um das Finanzierungslimit des - unterlegenen - Mitbieters CA Immo gehandelt habe, das habe er erst später erfahren.

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 16:29

Schluss für heute

Morgen um 9.30 geht es weiter mit Fragen der Staatsanwaltschaft

 16:29

Buwog-Provisionsvertrag im Detail

Oberstaatsanwalt Marchart fragt nach Details der Entwürfe und Änderungen des Buwog-Provisionsvertrags. Hochegger weist darauf hin, dass die Immofinanz zwar mit 700 Mio. Euro für das Buwog-Paket gerechnet habe, dass er aber von Anfang an die Immofinanz "dafür sensibilisieren" musste, dass es eher gegen eine Mrd. Euro geht.

 16:18

Vertrag zu Buwog-Provision

Die Idee, einen Vertrag über die Buwog-Provision zu machen, ist zwischen Meischberger und Hochegger entstanden - "Ich würde sagen, es war ein gemeinsamer Wunsch, aber ich kann das heute nicht mehr so zuordnen. Das ist 14 Jahre her", so Hochegger auf Fragen von Oberstaatsanwalt Marchart. Unterschrieben habe er mit der Immofinanz nur eine Vertragsversion - jene vorläufige über 700 Mio. Euro.

 16:02

Es geht weiter

Porr Manager will von Verhandlung fern bleiben dürfen, weil er sonst seinem Beruf nicht nachgehen kann. Verzichtet ausdrücklich auf Teilnahme an Hauptversammlung, insbesondere bei Anhörung anderer Angeklagter. Ist jederzeit zur gerichtlichen Einvernahme erreichbar, wenn vom Gericht verlangt. Verzicht auf Nichtigkeitseinspruch. Angeklagter will auch nicht temporär ausgeschieden werden.

 15:33

Nun sind 15 Minuten Pause im Gericht

 15:31

Zur Protokollberichtigung wird noch einmal die Aussage Grassers zu seinem Vermögen wiederholt "Keine Angaben zu Vermögen und Einkommen" von Grasser.

Laut Tonbandprotokoll hat Grasser auf die Frage der Richterin, ob er keinen Dienstgeber habe mit "richtig"geantwortet. Das läuft im Protokoll unter "OB", also Ohne Beschäftigung. Das Kürzel sei kein Hinweis auf ein fehlendes Religionsbekenntnis, so die Richterin, nachdem die Verteidiger Grassers kritisiert hatten, im Protokoll sei ein Hinweis auf Grassers Religionsbekenntnis enthalten.

Auf die Frage: "Derzeitiges Nettoeinkommen?" hat Grasser laut Tonband geantortet: "ich möchte dazu keine Angaben machen"

Heute sagte er ausdrücklich: "Meine Zielsetzung war, keine Angaben zu meinem Vermögen und meinem Einkommen zu machen", Ergänzungen habe er keine.

 15:27

Regenjacken statt Autobahnen

Manchmal gibt es Schlenker im Prozess: Hochegger hat der Firma Porr unter dem Titel "ungarische Autobahnen" eine Rechnung über 22.000 Euro gestellt. Gekauft worden seien damit Regenjacken für das BZÖ. Nach längerer Lagerung seien sie bei Ex-Vizekanzler und Verkehrsminister Hubert Gorbach gelandet. Der falsche Text der Rechnung sei ihm "so vorgegeben" worden.

 15:19

War klar, dass auch Plech von Buwog-Provision profitiert hat

Ich bin immer davon ausgegangen, dass auch Plech profitiert hat (von der Buwog-Provision, Anmerkung), sagte Hochegger. Spätestens nach einem Gespräch über die Verteilung der Buwog-Provision zwischen Meischberger und Hochegger selber, an der sich Plech aktiv beteiligte, sei dies jedenfalls auf der Hand gelegen.

 15:09

War klar, dass auch Plech von Buwog-Provision profitiert hat

Ich bin immer davon ausgegangen, dass auch Plech profitiert hat (von der Buwog-Provision, Anmerkung) sagte Hochegger heute. Spätestens nach einem Gespräch über die Verteilung der Buwog-Provision zwischen Meischberger und Hochegger selber, an der sich Plech aktiv beteiligte, sei dies jedenfalls auf der Hand gelegen.

Plech.jpg © APA (Techt)

 14:50

"Ich habe falsch ausgesagt"

Hochegger zu früheren Aussagen, dass er nichts von einer Beteiligung Grassers gewusst habe

 14:49

Anwalt Michael Dohr war in der Verhandlungspause wieder zu Scherzen aufgelegt.

 14:47

Raiffeisen OÖ hat Provisionszahlung nicht in Frage gestellt

Auch die Raiffeisen Oberösterreich habe den Anspruch auf die Provision nicht in Frage gestellt. Es sei ihm statt Geld eine "Schoss-Immobilie" angeboten worden, aber es sei nicht behauptet worden, dass es kein Vertragsverhältnis gibt oder ihm keine Provision zustünde, so Hochegger.

Georg Starzer von der RLB OÖ hat zwar nie ausdrücklich zugesagt, dass Hochegger eine Provision für die Vermittlung der Buwog bekommt. Er habe aber auch nie gesagt, dass die Provision nicht bezahlt wird, so Hochegger.

 14:45

Vertrag handschriftlich nachgebessert

Dieser ursprüngliche Provisionsvertrag wurde dann handschriftlich nachgebessert: Die Immofinanz müsse eine einprozentige Provision auf den "von Ihnen entrichteten anteiligen Kaufpreisentgelt" zahlen.

Festgehalten wird, dass die 700 Mio. Euro ein "angenommener Kaufpreis" seien.

 14:45

Zuerst Vertrag über 700 Mio. Euro

Zunächst gab es einen - unterschriebenen - Vertrag mit der Immofinanz für die Provisionszahlung, in dem das Buwog-Paket mit 700 Mio. Euro bewertet wird. Zu dem Zeitpunkt war die endgültige Summe - 961 Mio. Euro - noch nicht bekannt.

Auf Wunsch der Immofinanz gab es diesen Vertrag nur in einer Ausfertigung, sagt Hochegger.

 14:30

Vertrag über Provision auf Immofinanz-Wunsch schriftlich

Auf Wunsch der Immofinanz sei der Vertrag über die Provisionszahlung schriftlich gemacht worden, sagte Hochegger. In früheren Aussagen hatte er ausgesagt, das sei auf seinen Wunsch erfolgt.

 14:26

Hochegger hat erneut Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser (FPÖ/ÖVP), Walter Meischberger und Ernst Plech belastet.

Hochegger erläuterte in der Befragung durch Richterin Marion Hohenecker, wie er erfahren habe, dass die entscheidende Information bei der Privatisierung der Bundeswohnungen von Grasser gekommen sei. Grasser habe dafür 2,4 Mio. Euro kassiert.

grasserundco.jpg © APA (Fohringer)

"Eins und eins macht zwei", so Hochegger unter Berufung auf seine zwei Vorbringen: Erstens habe ein Bankberater aus Liechtenstein ihm erzählt, dass eines der drei liechtensteinischen Konten Grasser zuzuordnen sei. Und zweitens habe ihm Meischberger im Jahr 2007 bei einem gemeinsamen Aufenthalt auf Ibiza, als er sich für das äußerst lukrative Buwog-Projekt bedankt habe, gesagt: "Ohne Karl-Heinz hätten wir das nicht geschafft".

 14:21

Das hat Hochegger heute schon ausgesagt:

Im Umgang mit seiner Vergangenheit sei es für ihn wichtig, seine Fehler einzugestehen und sich dazu zu bekennen, erläuterte Hochegger. Er hatte vor Weihnachten im Prozess ein Teilgeständnis abgelegt. Durch seine neue Verantwortung belaste er auch andere, sagte Richterin Hohenecker. "Das liegt in der Natur der Sache", meinte Hochegger trocken. Er habe auch in einem Medienverfahren und im parlamentarischen U-Ausschuss diesbezüglich nicht die Wahrheit gesagt. Die Richterin ging mit ihm die Liste von Politikern, die auf seiner Payroll standen durch.

hochegger.jpg © APA (Fohringer)

 14:19

"Ich muss mich in den Spiegel schauen."

Das gab Hochegger als Grund seines Schuldeingeständnisses von vor Weihnachten an.

 13:57

Jetzt wird fortgesetzt!

Hochegger wird weiter befragt.

 13:56

In Kürze geht es weiter...

...die Schöffen sind schon im Saal.

 13:04

Mittagspause

Jetzt wird noch einmal länger pausiert. Um 13.45 Uhr soll es weitergehen.

 13:02

Informationsfluss wird seziert

Die Richterin geht mit Hochegger noch einmal Schritt für Schritt durch, wann Informationen rund um den Buwog-Prozess geflossen und an Petrikovics weitergegeben wurden

 13:00

"Ohne Karl-Heinz hätten wir das nicht geschafft"

Das Wissen, dass das Österreich-Konsortium mindestens 960 Mio. Euro bieten muss, um den Zuschlag für die Buwog zu erhalten, "war von Grasser", ist für Hochegger laut heutiger Aussage vor Gericht klar.

"Mit dem Wissen, das ich zwischen 2005 und 2007 bekommen hatte, hatte er (Meischberger, Anm.) das Wissen von Grasser", sagte Hochegger heute auf Fragen von Richterin Hohenecker. Er widersprach damit seinen eigenen früheren Aussagen, das Wissen sei wohl aus dem Umfeld von Lehman Brothers gekommen. "Ich wollte damals mein Wissen nicht offenlegen. Ich war noch nicht so weit", so Hochegger.

 12:43

Richterin: "Wie kann ich mir das alles vorstellen?"

Die Richterin fragt sehr genau nach – „Wie kann ich mir das alles vorstellen?“. Es geht um die Situation, in der Meischberger zu Hochegger gesagt hat „Ohne Karl-Heinz hätten wir das nicht geschafft.“ Das war in Ibiza, Hochegger bedankte sich für den Buwog-Auftrag, der ihm gutes Geld gebracht habe. Meischi zeigte ihm ein Boot, das er sich gekauft hat, gemeinsam mit Ernst Karl Plech.. Und in diesem Zusammenhang fiel dann der berühmte Satz…

Die Richterin fragt weiter nach dem Boot. Von welchem Geld Meischberger und Plech das gekauft hätten… Ob Hochegger das wisse.

Hochegger: „Für mich war klar, dass es um das Geld der Buwog-Provision ging.“

War sonst wer dabei bei dem Gespräch? Hochegger: Nein.

 12:38

Richterin fragt noch mal: Von wem hatte Meischberger den Tipp?

Hochegger: Von Karl-Heinz Grasser.

Die Richterin hält ihm vor, dass er im U-Ausschuss etwas anderes gesagt hat.

Hoochegger: Ja. Ich war damals noch nicht so weit.

 12:37

Hochegger sagt: Mir war klar, dass die Information über den Buwog-Preis von Karl-Heiz Grasser kam. Sonst hätte mir ja Walter Meischberger später nicht gesagt: „Ohne Karl-Heinz hätten wir das nicht geschafft.“

 12:24

Woher hatte Hochegger die Information über die Summe von 960 Mio. Euro, welche für den Zuschlag für die Buwog zu überbieten sei? Hochegger sagt, er habe das von Meischberger erfahren – nicht weiter nachgefragt, wo die Information her kam.

 12:20

Jetzt geht es darum, wie Hochegger 2005 das Geld aus der Buwog-Provision weiter überwiesen hat.

Richterin: da wussten Sie schon, dass ein Teil des Geldes weiter an Grasser floss? "Ja, das hab ich gewusst. Aber ich wollte es nicht aufs Tapet bringen."

 12:09

Richterin fragt jetzt, warum Hochegger in Bezug auf den Buwog-Auftrag seinerzeit Meischberger gefragt habe, ob alles in Ordnung sei. "Da habe ich wohl Zweifel gehabt", sagt Hochegger. Meischberger habe die Zweifel "zum damaligen Zeitpunkt" ausgeräumt.

 12:00

Jetzt nimmt die Richterin das Protokoll von Hocheggers zweiter Einvernahme im U-Ausschuss 2012 zur Hand – um auch diesbezüglich nachzufragen.

 11:52

Es geht weiter

Richterin Marion Hohenecker fragt Hochegger nun warum sein Bruder Paul Hochegger Meischberger kritisch gegenüber stand.

Das war ein Streitpunkt zwischen Peter und Paul Hochegger.

„Mein Bruder hat zwei Jahre mit mir nicht gesprochen, nachdem die Buwog-Sache aufgekommen ist. Inzwischen ist das ausgeräumt, wir verstehen uns wieder sehr gut.“

 11:25

Pause

Die Richterin gewährt jetzt 15 Minuten Pause. Um 11.40 Uhr soll es weitergehen.

 11:21

Die Richterin fragt: Gab es ein Modell Hochegger?

„Unsere Agentur war dafür bekannt, auch mit schwierigen Problemen umgehen zu können – deshalb waren wir so gefragt.“

 11:13

Die Richterin geht weiter Passagen des Protokolls von Hocheggers Aussagen vor dem Untersuchungsausschuss durch, fragt Einzelheiten ab.

 11:07

Hochegger hat inzwischen erzählt, warum er die Freimaurer verlassen hat – das sei wegen der ganzen Berichterstattung zur Buwog-Causa gewesen. „Es geht ja um den guten Ruf, und da war es besser, dass ich mich da verabschiede.“

 10:58

Die Richterin fragt Hochegger zu Projekten seiner Agentur – vor allem hinsichtlich Telekom, Glasfaser-Ausbau.

 10:56

Karl-Heinz Grasser macht sich eifrig Notizen und durchforstet Unterlagen – streicht immer wieder etwas an, so weit das aus den hinteren Reihen des Gerichtssaals zu beobachtgen ist. Neben ihm sitzt der Zweitangeklagte Walter Meischberger, neben diesem dann Immo-Makler Ernst Karl Plech, der Drittangeklagte.

 10:47

Richterin Hohenecker fragt, ob Hochegger Mitarbeiter hatte, die ihn kritisierten für seine Zusammenarbeit mit Walter Meischberger und seine Nähe zu Grasser – Hochegger sagt: Ja, die Mitarbeiter hatten teils Ängste, eben wegen der Nähe zu Grasser. Es habe aber keine großen Dispute gegeben. „Die Ängste der Mitarbeiter konnte ich wegargumentieren“, so Hochegger. Aber: Als er den früheren Kabinettschef von Grasser, Matthias Winkler, in die Agentur holen wollte, hätten die Mitarbeiter revoltiert. „Wir hatten schon Vertrag und Auto für Herrn Winkler – aber das mussten wir dann wieder aufkündigen, eben wegen des Protests meiner Mitarbeiter.“

 10:40

Jetzt fragt die Richterin Hochegger nach Mitarbeitern in seiner Agentur – unter Bezugnahme auf frühere Aussagen Hocheggers. Er nennt u.a. Alfred Gusenbauer, Karl Blecha, Heinz Lederer – das habe mit der Buwog aber alles gar nichts zu tun gehabt.

 10:40

Moralisch habe er sich auch früher schon schuldig gefühllt, sagt Hochegger. Die Richterin fragt, ob er sich jetzt inszeniere als Gewandelter – das würden sicher auch die Verteidiger der anderen Angeklagten vorbringen…

Hochegger sagt, ihm sei 2010 ein Burnout diagnostiziert worden, ihm sei dann Yoga und Meditation empfohlen worden, er habe das gemacht „Das war eine längere Reise des Lernens.“

 10:24

Auf die Frage, warum Hochegger früher im parlamentarischen U-Ausschuss und vor Gericht genau das Gegenteil von dem gesagt hat wie jetzt – nämlich dass Grasser Geld bekommen habe und er selbst, Hochegger, das gewusst habe, sagt Hochegger: „Ich habe damals nicht die Wahrheit gesagt, weil ich nicht couragiert genug war. Ich war noch nicht so weit.“ Hochegger sagt, er wolle mit seiner Vergangenheit ins Reine kommen, zu seinen Fehlern stehen – deshalb sage er jetzt die Wahrheit.

 10:20

APAGRASSER-PROZESS-HOCHEGGE.jpg APA/HELMUT FOHRINGER/APA-POOL

Hochegger vor Prozess-Beginn.

 10:19

Die Richterin befragt Hochegger weiter.

 10:17

Hochegger wird einvernommen

Jetzt geht es mit der Einvernahme von Peter Hochegger weiter. Der Ex-Lobbyist nimmt vorne in der Mitte des Gerichtssaals Platz. Mikrofone und Bildschirme werden eingerichtet.

 10:15

Ainedter am Wort

Grassers Verteidiger Manfred Ainedter am Wort: Während der Feiertage wären die Vermögensverhältnisse seines Mandanten ein großes Thema geworden. Wir erinnern uns: Ein Konto von Grasser in den USA war aufgetaucht. Ainedter will deshalb gleich einen Protokollberichtigungsantrag stellen – es stimme nicht, dass Grasser zu Prozessauftakt nur gesagt hätte, er habe „kein Haus, kein Auto, kein Einkommen“. Es sei vielmehr festzuhalten, dass er zu seinem Vermögen keine Angaben mache.

 10:14

Staatsanwalt am Wort

Der Staatsanwalt nimmt Stellung: „Der Herr Verteidiger hat offenbar nicht zugehört.“ Es geht darum, dass Grasser-Anwalt Wess der Staatsanwaltschaft vorwirft, im Vortrag der Staatsanwälte seien nicht alle Angeklagten erwähnt worden, außerdem sei nur von Allgemeinplätzen wie „Geldgier“ die Rede gewesen. „Das stimmt nicht“, so der Staatsanwalt. „Alle Angeklagten wurden namentlich erwähnt.“

 10:10

Wess und Grasser vor Prozessbeginn

Wess Grasser © APA/HELMUT FOHRINGER/APA-POOL APA/HELMUT FOHRINGER/APA-POOL

Anwalt Norbert Wess und Angeklagter Karl-Heinz Grasser vor Beginn des Strafprozesses.

 10:05

Grasser-Anwalt Norbert Wess ist weiter mit einem Antrag am Wort – er nimmt die Staatsanwälte ins Visier.

 09:53

Wess stellt Antrag

Grasser-Anwalt Norbert Wess stellt Antrag: Er wiederholt, dass er die Folien, welche die Staatsanwälte für ihren Vortrag vor Weihnachten verwendet haben, in den Hauptverhandlungsakt übernommen haben will...

Das sei noch nicht bearbeitet worden.

 09:48

Wieder mal geht es um die Sitzordnung. Grasser-Anwalt Ainedter beklagt, dass Angeklagte und Anwälte zu tief sitzen. Die Richterin: Das stimmt nicht - nur die Anwälte würden gern höher sitzen...

 09:44

Die Schöffen werden jetzt vereidigt.

 09:43

Es geht los!

Richterin Hohenecker eröffnet den Verhandlungstag.

 09:34

Heute ist der 8. Verhandlungstag

Heute wird Peter Hochegger, der sich vor Weihnachten teilschuldig bekannt und dabei die Mitangeklagten Grasser, Meischberger und Plech belastet hatte, befragt - erst von den Schöffen, dann den Staatsanwälten und dann wohl von den Verteidigern der Angeklagten.

 09:15

Laufsteg-Anwälte

grass-er.jpg © TZOe Sellner

Auch heute Tragen die beiden Anwälte Ahmed und Dohr wieder Moschino. Sogar die Handtasche von Dohr ist Moschino.

 09:12

Herzlich Willkommen!

Heute um 9.30 Uhr wird der Grasser-Prozess fortgesetzt. Wir berichten selbstverständlich wieder LIVE.