Eklat bei Protesten in Salzburg

Van der Bellen mit dem Galgen bedroht

Teilen

Bereits zum wiederholten Male kam es bei einem öffentlichen Auftritt von Bundespräsident Alexander Van der Bellen zu Protesten. 

Nach Pfeif-Konzerten in Wels Eferding und Bregenz wurde Bundespräsident Van der Bellen auch bei der Eröffnung der Salzburger Festspiele mit Buh-Rufen empfangen. Bei den Protesten gegen das Staatsoberhaupt wurde Van der Bellen auch mit einem Galgen samt Strick bedroht. Dabei war der Spruch „Government Repair Kit" (Reparaturset der Regierung) zu lesen.

 

  

 

Schauspielerin Mavie Hörbiger zeigte sich auf Twitter empört. „Ist so eine Form von Gewaltandrohung erlaubt? Vermummungsverbot? Danke an die Salzburger Festspiele für die vielen klugen Worte und die schöne Musik zur Eröffnung. Wir lassen uns nicht einschüchtern“.
Rechte Gruppierungen versuchen seit Wochen, Auftritte von Van der Bellen zu stören. In sozialen Medien wurde zu Störaktionen aufgerufen.

 

  

 

VdB-Appell bei Festspielen: Zeit zu zeigen, wer wir sind 

Van der Bellen wurde von den Demonstranten ferngehalten und hielt zum Auftakt der Salzburger Festspiele eine Rede, die es in sich hatte. Im Zentrum stand dabei der russische Angriffskrieg in der Ukraine. Dabei mahnte VdB von den Anfängen: Man habe nicht gesehen, warum Putin halb Europa mit billigem Gas in Abhängigkeit brachte -"oder wollten wir es nicht sehen? Weil es bequem war?", stellte Van der Bellen in den Raum. Er redete über mögliche Ausgangsszenarien.

Er plädierte für ein Festhalten an den EU-Sanktionen gegen den "Diktator" Putin. Die Aufgabe der Sanktionen "würden wir mit unserer Souveränität, Sicherheit und Freiheit bezahlen", ist sich VdB sicher. Er sieht die Fortführung des Krieges und das weitere Drossel der Gaslieferungen nach Europa als "realistischstes Szenario" in Zukunft. Daher bräuchte es ein Umdenken in der Krise, Energiesparen und die Energieversorgung auf klimafreundlichere autarkere Beine zu stellen ist das Gebot der Stunde.

Die "Schicksalgemeinschaft" Europa sei nun gefordert. "Wir müssen jetzt etwas tun. Nicht nur unsere Regierung, die sowieso", bekräftigte Van der Bellen. "Jetzt ist die Zeit gekommen zu zeigen, wer wir wirklich sind, wenn es darauf ankommt", beschwor der Bundespräsident eine "Zeit für Solidarität" herauf.

 

  

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.