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Raab: "2015 darf sich nicht wiederholen"

Integrationsbericht: Zuwanderung um 35,5 Prozent gestiegen

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Raab sieht einen steinigen Weg bei Integration. Die Präsentation des Integrationsberichts im Live-Ticker.

Wien - Der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund ist in Österreich im vergangenen Jahrzehnt stark angestiegen. Das zeigen erste Daten aus dem Integrationsbericht, der am Dienstag präsentiert wird. Heute ist fast ein Viertel der österreichischen Bevölkerung (2,070.100 Personen) entweder selbst zugewandert oder hat zugewanderte Eltern.
 
Dieser Wert bedeutet einen Anstieg gegenüber 2010 von rund 35 Prozent. Zu tun hat das wenig überraschend auch mit der großen Flüchtlingsbewegung des Jahres 2015. Seit damals haben rund 118.000 Menschen Schutz erhalten – das ist mehr als die Zahl der Einwohner der Stadt Klagenfurt, wie im Integrationsministerium hervorgehoben wird.
 
Auch in den Schulen bildet sich diese Entwicklung ab. Der Anteil der Schüler mit nichtdeutscher Umgangssprache stieg seit 2010 von 17,6 Prozent auf 26,4 Prozent im Jahr 2019. Ungünstig ist die Situation am Arbeitsmarkt, was stark mit der Coronakrise zusammenhängt. Die Arbeitslosenquote von Ausländern lag im Juni 2020 um 74,2 Prozent höher als im Juni 2019, jene von Inländern stieg gegenüber dem Vergleichsmonat nur um 48,8 Prozent.
 
Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) findet, dass es in der Integration noch immer sehr große Herausforderungen gibt und vor Österreich "ein steiniger Weg liegt". Neben den umfangreichen Angeboten durch den Staat brauche es deshalb auch die Bereitschaft der Zuwanderer, sich zu integrieren.
 
Video zum Thema: Statement von Susanne Raab
 
Mehr dazu im Live-Ticker
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Raab: "Wie wir in Zukunft leben, hängt von der Integration ab"

Ballungszentren haben eine große Sogwirkung auf Migranten - die Herausforderungen sind in Städten wie Wien besonders groß. Im Ministerium soll es ein Frühwarnsystem für die Entwicklung für Parallelgesellschaften geben, so Raab.

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Raab: "Ein Jahr wie 2015 darf sich nicht wiederholen"

Es sei "essentiell" weiterhin gegen illegale Migration zu kämpfen, denn es hänge von der Zahl der zu Integrierenden an, ob die Integration gelingen könne, oder nicht, so Raab.

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Am Wort ist Tobias Thomas von der Statistik Austria

Die Erwerbsquote der Menschen mit Migrationshintergrund fällt mit 67 Prozent deutlich geringer aus, als Menschen aus Österreich, bei denen diese Quote insgesamt bei 74 Prozent liegt. Dabei gibt es jedoch nach Herkunftsländern deutliche Unterschiede. Die Gründe dafür liegen einerseits an den Werten der Erwerbsquote der Frauen. Ein zweiter "Trigger" ist laut Thomas die Bildungsstruktur der Personen mit Migrationshintergrund.

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Frauen sind im Arbeitsmarkt schlechter integriert als Männer, so Pabel.

Je länger Personen in Österreich sind, desto eher können sie in den Arbeitsmarkt integriert werden.

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2018/19 hatten 33 Prozent der Kinder keine deutsche Umgangssprache

2010 waren es noch "nur" 25 Prozent. In Wien liege dieser Wert deutlich höher, so Pabel. Die Expertin rät ein zweites verpflichtendes Kindergartenjahr für Kinder mit nichtdeutscher Umgangssprache.

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Am Wort ist Katharina Pabel

Der Expertenrat sei seit 2017 ein gesetzlich verankertes, weisungsfreies Gremium, so Pabel. Der heurige Bericht spiegle die Bedeutung der Integrationspolitik wieder. Die Strukturen der Integrationspolitik habe sich stark verfestigt, so die Expertin. Ein wichtiger Punkt sei auch das Integrationsgesetz von 2017 gewesen, weil so die Integration auch einen gesetzlichen Rahmen habe.

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Von einer einzelnen Abteilung zum Ministerium

Österreich habe ein gutes Integrationssystem geschaffen, man habe das Modell "Fördern und fordern" gesetzlich verankert, so Raab. Auch dass es ein eigenes Ministerium gibt, ist ein Zeichen, wie das Thema politisch behandelt wird.

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Integrationshoch 2015

Raab nennt das Jahr 2015 einen "Einschnitt" in der Integrationsarbeit für Österreich. 120.000 Personen, die damals nach Österreich gekommen sind, seien geblieben.

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Willkommen beim oe24-Liveticker

Neben der Bundesministerin für Integration Susanne Raab (ÖVP) spricht die Vorsitzende des Expertenrats für Integration, Katharina Pabel und der Generaldirektor der Statistik Austria, Tobias Thomas.