Die Online-Strategien der Parteien. Virtuelle Armeen für Dirty Campaigning.
In den USA hatten virtuelle Trump-Fans auf Facebook und Twitter im Wahlkampf jede Menge falscher Gerüchte gegen Hillary Clinton gestreut. Im Frankreich-Wahlkampf wurden virtuelle Schmutzkübel gegen Emmanuel Macron ergossen. Und auch im österreichischen Wahlkampf soll der Social-Media-Wahlkampf brutal werden:
Gleich drei Parteien – SPÖ, ÖVP und FPÖ – rüsten auf Facebook und Twitter auf.
Eigene Wahlkampf-Chefs für das Internet werden inthronisiert. SPÖ und FPÖ setzen auf gezielte Kampagnen gegen VP-Chef Sebastian Kurz. Ein plumper „Satire“-Account gegen Kurz wurde bereits gestartet.
Die Truppe von Kurz setzt – derzeit – noch auf Loblieder auf ihren Spitzenkandidaten. Allerdings soll sich auch hier der Ton im Intensivwahlkampf verschärfen.
Parallelwahlkampf auf Twitter und Facebook
Auf Facebook setzen die „Spindoktoren“ auf Kampfposter, die unter Einträgen von Kern, Kurz und Strache posten sollen. Auf Twitter sollen „Meinungen gesteuert werden“, plaudert einer aus der Schule. Hier werden vor allem Journalisten ins Visier genommen. In den USA ging diese Taktik auf. In Frankreich scheiterte sie. Und in Österreich?
Kurz hängt Strache ab
Ein Drittel der Strache-Fans auf Facebook sitzt in Deutschland: VP-Chef Sebastian Kurz kommt mit 214.000 Followern auf Twitter und 518.326 Facebook-Fans auf die meisten Anhänger in den sozialen Medien. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache führt zwar rechnerisch mit 607.726 Fans auf Facebook, ein Drittel seiner Anhänger sitzt aber in Deutschland. Auf Twitter folgen ihm nur 18.200. SP-Kanzler Christian Kern hat 180.156 Fans auf Facebook, 45.400 auf Twitter.