Forza Italia kritisiert Kühnheit Österreichs - Brüder Italiens prangern "österreichische Arroganz" an.
Wenige Stunden vor dem Treffen von Bundeskanzler Sebastian Kurz (FPÖ) und Italiens Premier Giuseppe Conte am Dienstag in Rom wächst die Kritik der rechten Parteien gegen die ÖVP-FPÖ-Bundesregierung wegen der Pläne zur Einführung eines Doppelpasses für Südtiroler.
Die rechtskonservative Forza Italia begrüßte die Entscheidung von Italiens Außenminister Enzo Moavero Milanesi, nicht zu einem bilateralen Treffen mit Amtskollegin Karin Kneissl (FPÖ) zu kommen. Angesichts der "kühnen Initiative" Österreichs sei ein solcher Protest angebracht, erklärte der Forza-Italia-Senator Maurizio Gasparri. "Österreichs Pläne müssen entschieden abgelehnt worden", schrieb Gasparri in einer Presseaussendung.
Kritik an "wiederholten Einmischungen"
Die postfaschistische Partei Brüder Italiens (Fratelli d'Italia/FdI) kritisierte die "wiederholten Einmischungen" von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) in den Südtiroler Landtagswahlkampf. Mit seinem Besuch in Bozen am Freitag habe Kurz versucht, die Südtiroler Volkspartei (SVP) zu unterstützen und somit die Wahlkampagne zu beeinflussen. Diese Einmischung sei "unerträglich" und nähre längst begrabene Spannungen zwischen der deutschsprachigen und der italienischen Gemeinschaft in Südtirol, so der Fraktionschef der FdI in der italienischen Abgeordnetenkammer, Francesco Lollobrigida.