Am Donnerstag um 11 Uhr geht es in die vierte Verhandlungsrunde der Metaller. Die Gewerkschaften zeigen sich Kampfbereit.
Die Stimmungen zwischen den Sozialpartnern war beim letzten Treffen vor rund zwei Wochen bereits so schlecht, dass die Gespräche nach wenigen Stunden unterbrochen wurden. Für die Runde am Donnerstag zeigten sich die Chefverhandler der Gewerkschaften, Reinhold Binder (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA), wenig kompromissbereit. "Wir werden einen Reallohnverlust nicht akzeptieren."
"Kommt es am 2. November zu keiner Einigung, werde ab 6. November gestreikt", so die Marschroute. Die Streikfreigabe des ÖGB sei bereits eingeholt worden. "Jetzt wird es ernst. Die Rekordzahl an Betriebsversammlungen in den letzten Tagen hat gezeigt, dass die Beschäftigten bereit sind, für faire Lohn- und Gehaltserhöhungen zu kämpfen. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erwarten sich ein respektvolles Angebot“, so die Chefverhandler. Sie kritisierten, dass sowohl Bundesregierung als auch Arbeitgeber die Inflationsbelastung auf die Arbeitnehmer abwälzen. Die aktuelle Koalition habe bei der Bekämpfung der hohen Teuerung versagt.
Großer Unmut über "respektloses Angebot"
In einem Punkt sind sich Binder und Dürtscher sicher: Die Verantwortung für drohende Streiks würden die Arbeitgeber tragen. "Die Beteiligung ist riesig, der Zuspruch für die Gewerkschaften gewaltig, der Unmut über das respektlose Angebot der Arbeitgeber groß", hieß es in einer Aussendung.
Das fordern die Gewerkschaften
Die Gewerkschafter fordern weiterhin 11,6 Prozent mehr Lohn, während die Arbeitgeber eine Erhöhung von 2,5 Prozent und einen Einmalbetrag von 1.050 Euro bieten. "Die Realität ist: Wir können uns einen zu hohen Abschluss nicht leisten", erklärte Christian Knill, Obmann des Fachverbandes der Metalltechnischen Industrie (FMTI). Was die Gewerkschaften von Einmalzahlungen halten, drückte PRO-GE-Chef Binder bereits deutlich aus: "Mit den Einmalzahlungen können's scheißen gehen!"