Gesundheitsminister sieht angesichts von fast 300 Neuinfektionen binnen 24 Stunden Reaktionsbedarf.
282 Neuinfektionen mit dem Coronavirus hat es in den letzten 24 Stunden in Österreich gegeben. Das ist seit Monaten die höchste tägliche Zuwachsrate. Erste Aufschlüsse über das Zustandekommen dieser Entwicklung und mögliche neue Clusterbildungen werden am Freitagabend erwartet. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) will die "Möglichkeit von Nachschärfungen" überprüfen.
"Das kann man nicht bagatellisieren. Das ist alarmierend", meinte Anschober angesichts von fast 300 Neuinfektionen binnen eines Tages am Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz. Sollte es sich dabei nicht um einen einmaligen Ausreißer nach oben handeln, "haben wir eine besorgniserregende Situation". Falls "reiseassoziierte Cluster" die Ursache der jüngsten Entwicklung sein sollten - darauf deuten Zahlen aus Kärnten, wo 16 von 22 aktuellen Neuinfektionen auf Urlaube bzw. Aufenthalte in Kroatien zurückzuführen sind, und Tirol an -, schließt Anschober Reisebeschränkungen nicht aus. "Da gibt es keine Tabus", bemerkte der Ressortchefs.
Über konkrete Maßnahmen will Anschober nach einer Videokonferenz mit den Gesundheitsreferenten der Bundesländer und nach Vorliegen der täglichen Cluster-Analyse mit der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) entscheiden, wobei allenfalls das Außenministerium einzubinden wäre.