Mit Journalist Robert Misik plaudert Christian Kern auf 200 Seiten aus dem Nähkästchen.
Wiener Hauptbahnhof, 12. Mai 2016. Christian Kern scharrt Freunde und Vertraute in seinem Büro um sich – es ist der Tag an dem er zum neuen Bundeskanzler ausgerufen werden soll. In seinem Buch – pünktlich zum einjährigen Jubiläum – schildert Robert Misik, diesen „spektakulären Kampf ums Kanzleramt“, wie er es nennt, aus Sicht des Protagonisten. Kern spricht auf 200 Seiten aber auch über Jugendtage und seine Zeit als Alleinerzieher.
Kern über den Weg ins Amt und erste Entscheidungen
Team: Sonja Wehsely ist als Kanzleramtsministerin im Gespräch. Später wird klar, dass die Aufgaben des Kulturministers und des Kanzleramts-Staatssekretärs von einer Person erledigt werden müssen. So übernimmt Thomas Drozda diese Aufgabe.
Jugend: "Ich war immer der Calvinist", erzählt Kern. "Die Phase, wo die Leute Partys feiern, auf den Putz hauen, die Sau rauslassen – hatte ich nie."
Familie: "Wir haben uns aber nach einiger Zeit nicht mehr ganz so gut verstanden, wie das so ist." Das junge Paar trennt sich. Und Niko bleibt beim Vater. Ein paar Jahre lang bleibt Kern Alleinerzieher, versucht Studium, Studentenpolitik, Jobs und die Erziehung seines Sohns unter einen Hut zu bringen.
Antritt: Im Büro des SPÖ-Klubobmanns schmiert er in den letzten Momenten vor seiner Präsentation ein paar Sätze auf einen abgerissenen Zettel. Er notiert sich ein paar Wendungen. "Bei meiner ersten Rede als Klassensprecher war ich besser vorbereitet."