Der Kanzler attackiert den US-Präsidenten scharf.
Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) bedauert den US-amerikanischen Ausstieg aus dem Klimaabkommen von Paris insbesondere wegen der "Vorbildwirkung" dieses Schrittes. "Der Ausstieg der Amerikaner aus dem Klimaschutzvertrag ist der Beweis dafür, dass Präsident (Donald) Trump die Realität in seinem eigenen Land offenbar nicht verstanden hat", sagte Kern am Freitag vor Journalisten in St. Petersburg.
Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen im Umwelttechnologiebereich auch in den USA habe hier Trump "den Zug verschlafen". Denn 2017 werde das Jahr sein, in dem Investitionen im Bereich von Energieeffizienz und erneuerbarer Energie auf einem Rekordniveau seien - und die Treiber dieser Entwicklung seien vor allem die großen amerikanischen Industriegiganten, erläuterte er.
Der aktuelle Trend in Richtung Klimaschutz sei jedoch nicht zu stoppen, erklärte Kern und betonte, dass Österreich im Bereich Energie und Umweltschutz zu den führenden Nationen zähle und hier über eine Reihe an "hidden champions" verfüge. "Wir haben nicht nur das Argument des Umweltschutzes, sondern auch das der wirtschaftlichen Interessen. Hier besteht kein Gegensatz, sondern das ist für uns auch eine Chance", sagte der Bundeskanzler.
Gleichzeitig will sich Kern von kurzfristigen Auswirkungen des US-Ausstiegs aus dem Klimaabkommen nicht irritieren lassen. "Ein Revival der Kohleindustrie in den USA wäre wahrscheinlich das größere Problem als dieses frustrierende Bekenntnis von Trump", betonte er.