Grasser-Gegner Andreas Khol fühlt sich im ÖSTERREICH-Interview in seiner kritischen Haltung bestätigt.
Anfang 2007 verhinderte ÖVP-Seniorenbund-Chef Andreas Khol, dass Karl-Heinz Grasser in der Großen Koalition ÖVP-Vizekanzler wird. Heute fühlt sich der ÖVP-Politiker bestätigt, wie er im ÖSTERREICH-Interview betont.
ÖSTERREICH: Anschuldigungen gegen Julius Meinl, jede Menge Society-Auftritte. Sind Sie froh, dass Sie Grasser verhindert haben?
Andreas Khol: Ja, eigentlich fühle ich mich in meiner Haltung bestätigt.
ÖSTERREICH: Was konkret hatten Sie dagegen, dass Grasser ÖVP-Vizekanzler in der Regierung Gusenbauer wird?
Khol: Er war immer ein Wirtschaftsliberaler. Für mich ist es wichtig, dass ein ÖVP-Regierungspolitiker die Grundsätze der sozialen Marktwirtschaft erklären kann. Grasser war Marktwirtschafter – ohne den sozialen Aspekt, der für mich als christlichsozialer Politiker wichtig ist.
ÖSTERREICH: Die Society-Auftritte störten Sie nicht?
Khol: Das habe ich damals noch nicht gewusst. Das berühmte (Oben-Ohne-)Foto in Vanity Fair wurde erst später veröffentlicht – und das hat ihm ja auch sehr geschadet. Er hatte ein Jobangebot aus London, und das war dann weg.
ÖSTERREICH: Wurden Sie in der ÖVP dafür angefeindet?
Khol: Mein Verhältnis zu (Ex-ÖVP-Chef) Willi Molterer war danach nie mehr dasselbe. Und auch vom niederösterreichischen Landeshauptmann Erwin Pröll habe ich mir einiges anhören müssen.