Listet Fehler auf

Kickl zerpflückt Biografie: "Komplett falsch"

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Die "profil"-Journalisten Gernot Bauer und Robert Treichler widmeten sich in ihrem Buch der Biografie des FPÖ-Chefs Herbert Kickl. Dieser deckt nun in einem Video offenbar Fehler in der Recherche auf.

Ohne Kindheit geht es nicht, vor allem bei Kickl, der privat kaum etwas offenbart. Bauer und Treichler recherchierten für ihr Buch "Kickl und die Zerstörung Europas", dass der FPÖ-Chef am 19. Oktober 1968 in Villach das Licht der Welt erblickte und in tatsächlich bescheidenen Verhältnissen in der Kärntner Gemeinde Radenthein aufgewachsen ist. Weiters stellen die Autoren fest: "Die Familie ist NS-belastet." Der Großvater, ein Hilfsarbeiter, war der NSDAP beigetreten.

FPÖ-Chef Herbert Kickl meldet sich nun mit einem Youtube-Video zur Biografie über sich und listet Fehler darin auf. "Ich nehme also das Buch und da lese ich, mein Großvater mütterlicherseits hat Johann Lackner geheißen. Aha, denke ich mir. Das ist aber interessant. Johann. Ich kann mich nämlich noch sehr gut an meinen Großvater erinnern", sagt Kickl im Video. Er wisse "ganz genau, dass er nicht Johann, sondern Josef geheißen hat. Josef Lackner und nicht Johann Lackner", stellt der FPÖ-Chef richtig.

Kickl: "Komplett falsch"

Die Falschmeldungen im Buch würden "munter weitergehen", so Kickl. "Ich erfahre zu meinem großen Erstaunen, dass mein Großvater aus dem steirischen Bezirk Leibnitz stammt. Nein, das ist nicht wahr. Das stimmt doch nicht. Das war ein Kärntner. Er ist auch kein Sohn eines Bauunternehmers, wie es da steht, und er hat nie in seinem Leben bei einer Versicherung gearbeitet. Schon wieder falsch. Komplett falsch. Da lese ich, dass er im Krieg bei der Flak war und dann in britischer Gefangenschaft. Das ist ja auch komplett unrichtig – nichts davon stimmt. Er war bei den Panzern im Russland-Krieg", sagt Kickl.

Weil seine Eltern beide berufstätig gewesen sind, sei er von seiner Oma großgezogen worden, erzählt der FPÖ-Chef. Kickl: "In der investigativen Biografie erfahre ich jetzt, sie hat Leopoldine Lackner geheißen. Ja, das gibt's doch nicht. Das ist ja auch komplett falsch, aber dafür investigativ", merkt er spöttisch an. "Meine Oma hat doch Josefa geheißen und ihre Freunde haben sie oft Peperl genannt. Josef und Josefa: Das weiß doch bitteschön jeder von der älteren Generation in dem Ort, wo ich herkomme."

"Falsch. Schon wieder ganz falsch"

Weiters würden Herr Bauer und Herr Treichler angeben, dass Kickls Oma die Tochter eines Fleischermeisters gewesen sei. "Falsch. Schon wieder ganz falsch", korrigiert Kickl abermals. "Ja ja, und dann braucht man sich dann auch nicht wundern, dass auch die Geschichte nicht stimmt, dass sich meine Oma und mein Opa scheiden haben lassen. Ganz im Gegenteil: Sie waren verheiratet und ein zufriedenes Paar, bis mein Opa leider viel zu früh verstorben ist."

Kickl rät den beiden Autoren: "Wenn man schon glaubt, so weit in der Zeit zurückgehen zu müssen, bis zu den Großeltern, um meine Persönlichkeit irgendwie zu erklären, oder verstehen zu können, dann sollte man wenigstens die richtigen Großeltern finden." Kickl weiter: "Ich meine, das sind doch alles Dinge, die man kinderleicht herausfinden kann. Noch dazu für Profis, wie sie es seit Jahrzehnten sind und vor allem dann, wenn man monatelang – wie sie sagen: 'seriös recherchiert' und überhaupt erst, wenn man in einer Redaktion voller Faktenchecker sitzt, wie das "profil" doch eine ist und dann kommt so was heraus: Lauter Falschinformation."

"Ich meine, ich kann ja darüber lachen. Aber wenn ich an ihrer Stelle wäre, dann wäre mir das aber so richtig peinlich, aber so richtig", so Kickl.

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