Plan: Beschluss am Mittwoch

Koalition: Durchbruch bei Mindestsicherung

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Die neue Mindestsicherung soll  am Mittwoch in den Ministerrat – die Koalition ist sich einig.

Wien. Allerdings: Über das  Wochenende haben Verfassungsexperten den streng geheimen Gesetzesentwurf auf Verfassungswidrigkeit  abgeklopft, denn: Es ist der Plan der Regierung, es Zuwanderern beim Bezug der Mindestsicherung schwerer zu machen. Und das ist nicht erst seit dem jüngsten EuGH-Urteil rechtlich schwierig. Finden die Experten einen Fehler, müsste nochmals nachverhandelt werden.

Aber die Koalition ist nach sechs Monaten endlich einig – und das könnten Kanzler Sebastian Kurz und sein Vize HC Strache verkünden:

  • Einheitlich. Die Mindestsicherung wird österreichweit vereinheitlicht, zuletzt galt – abhängig von den Wohnkosten im jeweiligen Bundesland – ein  Satz von  863 Euro im Monat.
  • Weniger für Flüchtlinge. All jene, die keinen Hauptschulabschluss haben bzw. schlechte Deutschkenntnisse (nötig wäre B1-Niveau), erhalten 300 Euro weniger – also 563. Das zielt auf Flüchtlinge ab, die laut EuGH Österreichern gleichgestellt werden müssten. Allerdings sollen sie sich die 300 Euro  „Qualifizierungsbonus“ durch Besuch eines Deutschkurses holen können – das war zuletzt der Plan.
  • Wartefrist. Für EU-Bürger bzw. Drittstaatsangehörige war eine fünfjährige  Wartefrist geplant. Hier hoffte man den VfGH mit der Regelung gnädig zu stimmen, dass auch Österreicher  in den letzten 6 Jahren fünf im Land gewohnt haben müssen.
  • Vermögenszugriff. Die FPÖ wollte den derzeit gültigen Vermögenszugriff bei Kleinstbeziehern der Mindestsicherung (sogenannten Aufstockern) abschaffen.
  • Mehr Kontrolle. Künftig sollen alle Daten von Sozialversicherung, Ländern und AMS im Sozialministerium zusammenlaufen – zwecks Kontrolle des rechtmäßigen Leistungsbezugs. ÖVP und FPÖ versprechen sich davon mehr Transparenz. So soll künftig auch Sozialmissbrauch besser als bisher verhindert werden.
G. Schröder  
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