In der Koalition ist ein skurriler "Pfeiferl-Streit" ausgebrochen: Die SPÖ beschuldigt die ÖVP hinter Pfeif-Attacken gegen Kanzler Gusenbauer zu stehen.
Der SPÖ-Bundesgeschäftsführer eröffnete am Dienstag eine neue Front im Kampf der Koalitionsparteien gegeneinander – und das wird die gespannte Stimmung wohl noch weiter anheizen: Im Interview mit ÖSTERREICH machte Kalina die Junge ÖVP für die Pfeifkonzerte verantwortlich, die Kanzler Gusenbauer bei den Skirennen in Kitzbühel und Schladming, aber auch beim Davis-Cup-Turnier in Wien entgegenschallten.“ „Wir haben Hinweise, dass dies von der Jungen ÖVP organisiert wurde.“ So hätten steirische Genossen in Schladming ein Pfeiferl gefunden. Die Stimmung sei stets freundlich gewesen, wenn Gusenbauer zu den Rennen gekommen sei. Erst bei der Siegerehrung habe es die Pfiffe gegeben.
Kalinas „Beweis“
Den letzten „Beweis“ erblickt der
SPÖ-Mann in der Rede, die Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll zum
Wahlkampfauftakt seiner Partei Montagabend hielt. Tatsächlich hatte Pröll
auf Gusenbauer gemünzt in die Menge gerufen: „Ein Politiker, der auf die
Menschen pfeift, auf den pfeifen die Menschen.“
Griff in die Vergangenheit
Pröll habe in Wiener Neustadt „eine
Brandrede im Stil der 30er Jahre gehalten, ging Kalina weit in die
Vergangenheit zurück. „Ich habe nichts gegen Demonstrationen vor einem
Ministerium für oder gegen eine bestimmte Sache. Wenn aber Parteien gegen
andere Politiker Störtrupps zu einer harmlosen Sportveranstaltung schicken,
dann hört sich alles auf. Diese Praxis gehöre „weit zurück in die
Vergangenheit geschickt“ so Kalina.
ÖVP-Dementi
Die ÖVP dementierte gestern, hinter den
Pfeifkonzerten gegen den Kanzler zu stehen. Die Leute seien halt mit
Gusenbauer unzufrieden, das Publikum hätte spontan gepfiffen.
(red)