Bei den Grünen ist man angesichts der Reise zu Putin baff – und jedenfalls sauer.
Wien. Der gut funktionierende direkte Draht zwischen den Koalitionschefs Karl Nehammer und Werner Kogler war am Wochenende außer Betrieb. Bei den Grünen dementierte man nicht, dass man aus den Medien von der Moskau-Reise des Kanzlers erfahren habe. Die außenpolitische Sprecherin der Partei, Ewa Ernst-Dziedzic, zögerte nicht lange. „Ich kann den Besuch nicht gutheißen“, tweetete sie. Parteichef Werner Kogler war diplomatischer – aber auch skeptisch: „Unter der Voraussetzung, dass die Reise in der EU abgestimmt ist, könnte es einen Versuch wert sein.“ Genau das war aber der Punkt: Nehammer informierte die EU-Spitzen, eine inhaltliche Akkordierung sieht aber wohl anders aus. Kogler legte deshalb nach: Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg müsse sofort gestoppt werden
FPÖ dafür. Begrüßt wurde die Reise von FP-Chef Herbert Kickl, die SPÖ zeigte sich hingegen skeptisch.