Antrag fordert "neutralen Raum"

Kopftuch - Neos bringen eigenes Paket ein

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Neos werden heute im Nationalrat einen eigenen Entschließungsantrag einbringen.

Zur Diskussion um das Kopftuch-Verbot in der Volksschule bringen die Neos heute im Nationalrat ein eigenes Paket ein. Gefordert werden zahlreiche Integrationsmaßnahmen, neben dem verpflichtenden zweiten Kindergarten aber auch ein Verbot religiöser Kleidungsstücke in Kindergärten und Schulen für Jugendliche bis zum vollendeten 14. Lebensjahr (Religionsmündigkeit).

Kritik an Regierung

Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger kritisierte in einem schriftlichen Statement gegenüber der APA das Vorgehen der türkis-blauen Koalition: "Dass die Regierung Gespräche mit der Opposition ablehnt und dass schon vorab von Tauschhandel gesprochen wird, zeigt einmal mehr ihre Geringschätzung für das Parlament."

Wenn man Integration fördern will, reiche es nicht, Kopftücher zu verbieten, begründet die Fraktion ihr Nein zum Regierungs-Vorhaben, das lediglich auf das Verbot des Kopftuchs in Volksschulen abzielt. Ein solches Verbot allein könne niemals eine ernsthafte Integrationspolitik ersetzen.

Neos wollen "Chancenbonus" einführen

Die Neos bringen daher ein "Integrations- und Neutralitätspaket" als (unverbindlichen, Anm.) Entschließungsantrag ein, in dem etwa ein verpflichtendes zweites Kindergartenjahr gefordert wird. Darüber hinaus wollen die Neos einen "Chancenbonus" für alle Schulen: Es solle ein finanzieller Anreiz geschaffen werden, sich stärker als bisher um besondere Herausforderungen wie Sprachprobleme oder speziellen Förderbedarf und auch um die soziale Durchmischung zu kümmern.

Weiters auf der Wunschliste der NEOS stehen kostenlose Ganztagsplätze für Schüler an Brennpunktschulen, denn integrative Maßnahmen wären umso wirkungsvoller, je länger Schüler in den Strukturen der Schule bleiben. Auch die Einrichtung einer "Anti-Diskriminierungsstelle" wird von den Neos vorgeschlagen, die im Umfeld der Schule etabliert werden soll.
 

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